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Keine Zeit für Gemüse? Chili geht immer!

6. Juni 2017

Gemüse zu ziehen macht auch im kleinen Rahmen große Freude. Balkonkästen oder Pflanzkübel reichen für viele Sorten völlig aus. Aber welche Gemüsesorte kann auch ohne Pflegeaufwand und regelmäßiges Gießen gelingen? Hier tritt Chili auf den Plan: Eine anspruchsarme, dabei hübsche und farbenfrohe Gemüseart, die nicht nur mit Trockenheit klarkommt, sondern sich auch vortrefflich direkt in der Küche verwenden lässt. Wenn man es schon mal scharf mag.

Scharfe Küche wird in Deutschland immer beliebter. Die Generation zwischen 30 und 50 geht auf kulinarische Entdeckungsreisen in die Thai-, Szechuan-, kreolische oder mexikanische Küche und macht auch bei scharfen Gerichten nicht halt. Heute bekommt man sogar schon die heimische Currywurst so scharf serviert, wie man möchte. Hinter der Schärfe steht in der Regel Chili, genauer gesagt, das Capsaicin. Dieser Stoff ist in jeder Paprikapflanze enthalten, manchmal in kaum spürbaren, manchmal in extremen Dosen, die den Genuss zu einem Spiel mit dem Feuer machen.

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Sonne macht die Chili scharf

Zwar gehört Chili in die Familie der Paprika, aber aufgrund ihrer Schärfe sieht man sie vom milden Gemüsepaprika getrennt und setzt sie – mehr oder weniger sparsam – als Gewürz ein. Die Schärfeskala beginnt mit einfachen Peperoni, die manchmal noch eher pikant als richtig scharf schmecken. Piri-Piri oder Jalapeños sind schon eine deutliche Herausforderung für viele, rangieren aber immer noch im Mittelfeld. Wirklich höllisch scharf sind die Habañeros und die Naga. Grundsätzlich gilt für alle Sorten: Je mehr Sonne sie bekommen, desto schärfer werden sie.

Chilis lieben Sonne, in Deutschland bekommen sie allerdings nicht so viel davon wie in ihrer tropischen Heimat. Man sollte ihnen daher den sonnigsten Standort reservieren. Dann werden sie nicht nur schärfer, sondern bilden auch mehr reife Früchte aus. Ansonsten stellen Chilis keine großen Ansprüche. Sie begnügen sich mit normaler Blumenerde, gelegentlicher Gabe von Gemüsedünger und sind nicht besonders Krankheits- und Schädlingsanfällig. Im Gegensatz zu Tomaten, die schnell angegriffen werden, schützt die Chilis nämlich ihre harte Schale. Das Einzige, was sie wirklich nicht vertragen, sind Frost und Staunässe.

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Küchenpflanzen mit kräftigen Farben

Kleine Chilipflanzen passen in Töpfe mit 30 Zentimetern Durchmesser, bei größeren sollte man 35 oder 40 cm wählen. Die Drainage muss stimmen, im Topf muss also ein Abflussloch sein. Die Erde kann ruhig vor dem nächsten Gießen ganz abtrocknen. Chili gibt es in allen möglichen Varianten, mit kleinen oder großen Früchten, rund oder lang – und in allen Farben, die den unterschiedlichen Reifegrad wiedergeben: dunkelgrün, gelblich, orange, feuerrot.

Wer es optisch anspruchsvoller möchte, der kann natürlich auch auf Zierpaprika zurückgreifen, der nur für das Aussehen kultiviert wird. Dieser passt zum Beispiel gut in einen gemischten Balkonkasten im Sommer. Auch im Herbst gefallen die Pflanzen mit ihren Früchten und Blattformen. Man kann sie in Gruppen oder einzeln in Kästen setzen, auf dem Balkon oder in der Wohnung ziehen. Nur: essen sollte man sie nicht, dafür gibt es ja die richtigen Chilis.

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