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Die Wüste lebt! – Der Garten im Winter

8. Dezember 2017

Anfang Dezember sind meist die letzten Blätter von den Bäumen gefallen, die Tage werden kurz und die Nächte kalt. Der Garten liegt wie ausgestorben da – sollte man meinen. In Wirklichkeit blühen durchaus einige Gehölze im Winter und bringen die ersehnte Farbe in die dunkle Jahreszeit. Und auch unter der Erde spielt sich mehr ab, als wir vermuten.

Winterblüher gibt es gar nicht wenige: Hamamelis oder Zaubernuss heißt ein aus Nordamerika und Asien importierter Strauch, dessen Arten von Herbst bis Vorfrühling blühen – meist zwischen Dezember und Februar. Die Blüten sind gelb bis rötlich und duften schön. Die Zaubernuss sollte genügend Platz zum Wachsen haben – ansonsten ist sie ein sehr dankbarer Geselle im Garten. Auch der Schneeball weist einige Arten auf, die im Winter blühen und dabei einen angenehmen Geruch verbreiten. Neben Gehölzen gibt es auch Blumen im Winter: Christ- oder Schneerosen zum Beispiel geben mit ihrer Blüte dem winterlichen Garten vor allem in Gruppen einen kräftigen Farbakzent. Außerdem sind ganzjährig grün, was allein schon ein willkommener Farbtupfer im Beet sein kann.

Die Blüte einer Christrose

Je nach Wetter bleiben Spätherbst und Frühwinter in der Kölner Bucht noch bis über Weihnachten hinaus frostfrei, vor allem in den Innenstadtlagen. Solange der Boden 5 Grad Celsius oder wärmer ist, wachsen die Wurzeln der Bäume und Sträucher weiter. In den letzten Jahren war das in Köln fast durchgehend bis zum Frühling der Fall, denn der Boden kühlt bedeutend langsamer aus als die Luft. Das bedeutet, dass man auch jetzt noch sehr gut pflanzen kann. Der November ist fast immer ein idealer Monat zum Pflanzen von Obst- und Ziergehölzen. Diese haben bis zum Frühling oft schon sehr viele Feinwurzeln neu ausgebildet und können mit kräftigem Wachstum ins neue Jahr starten.

Die Blüte einer Hamamelis (Zaubernuss)

Mit Vorsprung in das neue Jahr!

Dasselbe gilt auch für krautige Pflanzen, zum Beispiel Erdbeeren. Diese überstehen den Winter gut und belohnen den Gärtner mit reicher Ernte ab Mai. Pflanzt man sie erst im Frühjahr, wenn sie schon tragen sollen, fällt das Ergebnis magerer aus. Auch Blumenzwiebeln sollte man im Herbst einsetzen. Das geht durchaus noch sehr spät im Jahr, sofern nicht frühe Wintereinbrüche die Erde vorzeitig auskühlen. Was jetzt noch in die Erde kommt, blüht meist zwei bis drei Wochen später als die im Spätsommer eingesetzten Zwiebeln, aber das kann ja durchaus großen Reiz haben.

Wenn dann doch noch kaltes Wetter kommt, ist zwar im Garten nicht mehr viel los, aber schon ab Ende Januar kann man sich mit der Anzucht der ersten Pflänzchen fürs neue Gartenjahr beschäftigen. Es gibt viele sehr schön gestaltete Mini-Gewächshäuschen, die sich auf dem Fensterbrett ganz großartig machen. Hier kann man zum Beispiel Salat, Gurken, Kräuter oder Tomaten ziehen und den Prozess vom Samenkorn bis zur Ernte komplett nachverfolgen. Gerade Kinder interessieren sich oft brennend für die kleinen Setzlinge – eine gute Gelegenheit ihnen am lebenden Beispiel zu erklären, wo ihr Essen herkommt.

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1 Kommentar

  • Antworten Winter Gartenplanung 23. Dezember 2017 at 10:45

    Vielen Dank für den informativen Beitrag. Wir wollten uns dann im Frühjahr auch mal wieder mit der Gartenplanung auseinandersetzen und sind schon die ganze Zeit am überlegen, was man pflanzen könnte, dass es im Winter nicht so karg ist. Da passt dieser Bericht wie die Faust aufs Auge. Danke nochmal!

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