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Fit für den Frost: Wie Pflanzen sicher überwintern

22. November 2017

Frost ist in Kölner Wintern nur selten grimmig und streng – vor allem im Stadtzentrum überstehen manche Pflanzen die kalte Jahreszeit, von denen man es nicht gedacht hätte. Überdachte Balkone und geschützte Lagen an der Hauswand machen es möglich. Aber das ist kein Grund für Leichtsinn: Wer Pflanzen nicht winterfest macht, erlebt in der Regel böse Überraschungen. Vor allem die mediterranen Pflanzen, Liebling vieler Terrassenbesitzer, vertragen keinen Frost.

Es steckt schon im Namen: Mediterrane Pflanzen kommen vom Mittelmeer, einer fast durchgehend subtropischen Gegend mit sehr wenigen Frostereignissen. Nun sind Zitronen und Orangen in Deutschland schon seit vielen Jahren beliebte Zierpflanzen – aber das macht sie nicht frostfrei. Man sollte sie auch im milden Kölner Raum allerspätestens jetzt ins Haus bringen.

Mediterrane Pflanzen brauchen ein Quartier

Am ehesten halten noch Oleander und Olive kalte Nächte aus. Aber auch hier gilt: bei Frost wird das Überleben zur Glückssache. Nur alte Olivenbäume vertragen auch mal Minustemperaturen bis 5 Grad. Besser ist also, ihnen wie den anderen mediterranen Gewächsen einen Platz im Haus zuzuweisen. Am besten ist ein heller, aber nicht zu sonniger Standort mit einer Temperatur zwischen 8 und 10 Grad plus. Das findet man oft in Treppenhäusern, in Garagen, Werkstätten und sonstigen ungeheizten Innenräumen. Wichtig ist eine gute Luftzirkulation.

Bevor man die Pflanzen ins Haus bringt, ist es wichtig, sie auf Schädlinge zu untersuchen. Läuse und Schildläuse machen es sich dort gerne für den Winter gemütlich. Wichtig: die Bekämpfung der Schädlinge muss noch draußen erfolgen. Sehr voluminöse Sträucher kann man übrigens leicht zusammenbinden, damit sie nicht so viel Platz wegnehmen. Der Pflanze schadet das nicht.

Weniger Arbeit machen winterharte Gehölze, vor allem, wenn sie im Beet stehen. Hier ist es sinnvoll, zur Isolierung 10 bis 20 Zentimeter Blumenerde anzuschütten und bei offenem Wetter gelegentlich zu gießen – vor allem, wenn der Winter trocken, sonnig und windig ist. Offenes Wetter bedeutet, dass es nicht friert. Ist die Erde hart wie Stein, nützt Gießen nichts, weil die Pflanze das Wasser gar nicht aufnehmen kann. Einen erhöhten Wasserbedarf haben vor allem immergrüne Gehölze wie Rhododendron, Azaleen, Kirschlorbeer oder Bambus. Gießen Sie jetzt einmal reichlich zum Ausklang des Herbstes, mit Beginn des Winters und an frostfreien Tagen.

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Zu Frost kommt die Trockenheit

Was wenige wissen: Auch winterharte Pflanzen können unter Frost leiden. Erstens, wenn er zur Unzeit kommt, also schon im Oktober oder noch im Spätfrühling. Zweitens, wenn er die Erde komplett undurchlässig macht. Dann können auch winterharte Pflanzen absterben. Nicht, weil sie erfrieren, sondern weil sie vertrocknen, denn die Wasseraufnahme wird in gefrorenem Boden unmöglich. Daher ist auch höchste Vorsicht bei Kübelpflanzen geboten. Die Erde in Kübeln wird von allen Seiten vom Frost angegriffen und friert viel schneller durch als der Boden.

Decken Sie also Töpfe und Kübel großzügig ab (Thermo-Hüllen, Luftpolsterfolie oder Kokosmatten) und stellen Sie sie möglichst an die Hauswand. Bei immergrünen Pflanzen sollten auch die oberirdischen Teile mit Vlies geschützt werden. Hüllen Sie keinesfalls Pflanzen mit Kunststofffolie ein! Dort kann sich ganz schnell Kondenswasser bilden und Sie würden damit ein ideales Klima für Pilze und andere Schädlinge schaffen.

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