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Wohnt der Weihnachtsmann im Erzgebirge? Zumindest die Wichtel!

15. Dezember 2017

Keine Region in Deutschland hat ein so reiches und vielfältiges Kunsthandwerk entwickelt wie das Erzgebirge. Das ist jedenfalls der Eindruck, den man bekommt, wenn man einen Ausflug in den „Spielzeugwinkel“ macht, wo ganze Landstriche sich der traditionellen Holzschnitzerei und dem Weihnachtshandwerk verschrieben haben. Eine stattliche Auswahl findet sich jedes Jahr in unserem Weihnachtsbazar.

Echtes Kunsthandwerk aus Deutschland ist Wertarbeit und nicht gerade billig. Trotzdem sind die Arbeiten beliebt und kommen nie aus der Mode. Liebhaber reisen sogar aus dem fernen Ausland an und legen sich Geschäftstermine mit deutschen Partnern gerne in den Spätherbst. Und wenn es nicht bis zum Erzgebirge reicht: in Köln finden sie, was das Herz begehrt: Schwibbögen, Pyramiden, Rauchmännchen und Figuren aller Art.

Das Erzgebirge war früher eine Bergbauregion. Als das Erz knapper wurde, begannen die Familien nach Nebenerwerbsquellen zu suchen und stellten in Hausarbeit mit einem Fleiß wie tausend Weihnachtswichtel alle möglichen Holzfiguren her. Diese dienten in der Weihnachtszeit auch häufig als festlicher Schmuck: Fenster wurden dekoriert, die Stuben festlich beleuchtet und Figuren kunstvoll arrangiert – denn im evangelischen Erzgebirge gibt es traditionell kaum Krippen.

Pyramide

Bögen, Pyramiden und Figuren

Besonders beliebt ist der Schwibbogen (ausgesprochen: Schwipp-Bogen). Er wird eigentlich erst seit dem Krieg aus Holz hergestellt, dafür aber mit vielen Lagen, zwischen die Lampen eingebettet sind. So ergibt sich ein hinreißender räumlicher Effekt aus Licht und Schatten, Baumgruppen und Eiszapfen. Die Winterlandschaft ist der große Klassiker, jüngere Kunden bevorzugen einfachere Formen. Es gibt sie auch in witzig und modern, etwa mit rockenden Weihnachtsmännern.

Die Weihnachtspyramiden mit den charakteristischen „Propellern“ sind höchste Handwerkskunst. Traditionell treiben die brennenden Kerzen das Flügelrad per aufsteigender Warmluft an – und die Radachse wiederum treibt auf mehreren Etagen verschiedene Karusselle an. Auf diesen stehen Engel, Bergleute, komplette Weihnachtsszenen oder Winterlandschaften. Moderne Pyramiden arbeiten mit Teelichten oder gleich mit Elektromotoren und LEDs, um die Brandgefahr zu minimieren. Aber auch sie sind 100 Prozent Handarbeit. Der Preis ist entsprechend hoch.

Räuchermännchen sind Figuren, in denen man einen Räucherkegel aufstellen kann. Durch das Mundloch zieht der duftende Rauch nach außen. Es gibt unglaublich viele verschiedene Motive: traditionelle, rustikale Ausführungen von Bauern, Bergleuten, Marktfrauen oder Anglern sind darunter, aber auch modernere Berufe, Sagen- und Weihnachtsmotive. Wir haben schon Kunden mit Sammlungen von bis zu 300 Stück kennengelernt!

Räuchermann

Fröhlich und feierlich zugleich

In letzter Zeit immer beliebter werden Hubrig-Figuren im Retro-Chic, die aus Holz hergestellt und handbemalt werden. Diese kann man zu Gruppen zusammenstellen; den Hintergrund geben maßstabsgetreue Häuser, Marktstände, Würstchenbuden oder Weihnachtsmänner mit Schlitten ab. Sie eignen sich perfekt als Geschenk, weil kleinere Figuren schon recht günstig zu bekommen sind und sie eine bestehende Sammlung immer weiter komplettieren und bereichern.

Das Schöne an der Erzgebirgskunst ist, dass sie lebendig und lebensnah ist. Sie verbreitet feierliche Stimmung und macht ihren Besitzern jedes Jahr neue Freude. Viele beginnen schon jetzt mit der Dekoration der Wohnung, denn Erzgebirgskunst ist Kunst für die dunkle Jahreszeit, sie funktioniert sogar ohne das Weihnachtsfest. Das ist sicher eines der Geheimnisse, warum sie nie altmodisch wirkt und immer neue Freunde für sich begeistert. Ein anderer Grund: Die Handwerker haben immer offenes Haus und werben für Ihr Metier. Wenn Sie einmal die Gelegenheit haben, in die Gegend zu kommen, lassen Sie auf keinen Fall eine Führung durch die Werkstätten aus! Die Menschen dort tun nichts lieber, als Ihnen ihr Handwerk vorzustellen.

Erzgebirge

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