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Warum warten? Was jetzt schon blüht

1. März 2019

Die Schneeglöckchen und die Krokusse sind unübersehbar. Überall auf den Wiesen sehen wir weiße und bunte Teppiche, die die Frühblüher dort hinzeichnen –und bald schon werden wir gelbe Felder von Narzissen rund um die Weiher oder auf den Verkehrsinseln in der ganzen Stadt bewundern. Aber es gibt auch größere Pflanzen, die uns um diese Jahreszeit große Freude bereiten können. Denn wenn der Vorfrühling den Spätwinter ablöst, steigt der Saft schon hoch in manche Gehölze.

Allen voran ist die Zaubernuss sicherlich die Pflanze, die derzeit den Frühling am besten sichtbar macht. Ausgewachsene Sträucher erreichen durchaus zwei Meter Höhe und sind im Februar und März über und über mit fluffigen, gelben Blüten bestückt, die ein intensives Zitrusaroma verbreiten. Auch in dieser Größe passt sie noch in Kübel, so dass sie als Highlight die sonst noch recht kahle Terrasse schmückt. Auch als Randbepflanzung im Garten macht sie sich prächtig.

Eine eigene Art aus der Familie der Zaubernussgewächse ist der Scheinhasel. Auch er blüht gelb, noch bevor die Blätter an den Zweigen erscheinen. Die Mahonie dagegen war schon den ganzen Winter über in Blüte. Sie setzt um diese Zeit zu einer schönen Nachblüte an, wenn das Wetter so sonnig und mild ist wie in diesem Februar.

Augenweide und Bienenweide zugleich

Auch die Kornelkirsche weiß mit ihrer gelben Blütenpracht zu dieser Jahreszeit ihren Platz zu behaupten. Pflegeleicht und anspruchslos verbringt sie den Rest des Jahres als eher unscheinbare Grünpflanze, an der zur Saison allerdings prachtvolle, dunkelrote Früchte reifen. Diese kann man sogar essen! Häufig zeigt sie einen ansprechenden Wuchs und kann daher auch gut in der zweiten Reihe stehen, wo sie später im Jahr anderen Pflanzen den Vortritt bei der Blüte lässt. Wer mehr Lametta wünscht, entscheidet sich dagegen eher für den asiatischen Blüten-Hartriegel, der länger, allerdings auch später blüht.

Der Winterjasmin bildet lange Ruten aus, die mit recht großen, kelchförmigen Blüten besetzt sind. Wer sich für eine Kombination aus allen genannten Sträuchern entscheidet, hat vor der klassischen Frühjahrssaison bereits den ganzen Außenbereich mit herrlichen gelben Blüten bestückt, die zudem eine wunderbare erste Bienenweide abgeben. Schon jetzt sehen wir Bienen bei uns in der Baumschule, die den ersten Nektar des Jahres einholen.

Farbliche Vielfalt und angenehmer Duft

Wer farbliche Abwechslung schätzt, bevorzugt möglicherweise den Winterschneeball, der von Dezember bis April blüht. Der Mittelmeer-Schneeball treibt dagegen aus tiefrosa Knospen weiße bis zartrosa Blüten aus. Besonders bei längerer Sonneneinstrahlung verbreiten diese einen intensiven Duft. Es ist häufig die Sonne, die die Temperatur in Höhen bewegt, in denen sich der natürliche Duft der Blüten besonders gut entfaltet. Dunkelrosa bis pink blühen auch Blutpflaume und Zierpfirsich.

Eine Besonderheit ist der Rhododendron praecox. Dieses Exemplar ist auf besonders frühe Blüte ausgerichtet, wächst kleiner und kompakter als der eigentliche Rhododendron und bezaubert den Betrachter mit leuchtend violetten oder malvenfarbenen Blüten. In der Baumschule steht er schon in Blüte, im Vorgarten oder Kübel lässt er noch maximal eine Woche auf sich warten.

Ein gleitender Übergang in den Frühling

All diese Gewächse sind früher mit der Blüte dran als die Klassiker, die man gemeinhin kennt – etwa die Forsythie. Und wie diese versprechen sie eine Augenweide ohne Reue. Keine der Pflanzen gehört den Familien an, die im Vorfrühling vielen Menschen die Nase laufen lassen: Hasel, Weide und Birke sind erst später dran. Wer nicht allergisch ist, erfreut sich natürlich trotzdem gerne an Weidenkätzchen, die ebenfalls vor dem Laub austreiben.

Wenn Sie eine gute Überwinterungsmöglichkeit haben – etwa ein Treppenhaus oder eine helle Garage – dann kommen sogar noch weitere Blühpflanzen in Betracht: Die Vogelmilch zum Beispiel – auch Gärtnerschreck genannt – begeistert selbst die weniger talentierten Pflanzenliebhaber mit einer unverwüstlichen Blüte aus verschiedensten Orangetönen. Wenn sich dann noch später Tulpen und andere Frühjahrsklassiker dazugesellen, ist das opulente Frühjahrsbild perfekt.

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