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Wer jetzt sät, wird reich ernten – mit der richtigen Anzucht

20. März 2019

Das Frühjahr in Köln ist eine Zeit, in der Hobbygärtner förmlich hin- und hergerissen sind: Soll man jetzt schon die ersten Pflanzen draußen ziehen? Es ist frostfrei, leichter Regen tut der Saat gut und die Sonne scheint doch schon so kräftig, dass man schon mehrere Eisdielenbesuche hinter sich hat – da könnte es schon früh im Jahr stattliche Ergebnisse geben. Oder wartet man lieber? Schließlich drohen auch hier tückische Spätfröste, zuletzt froren vor zwei Jahren kurz vor dem 1. Mai selbst an kräftigen Hortensien die Blüten ein. Wer nicht warten kann, aber das Risiko scheut, sollte sich ein Anzucht-Set zulegen. Das löst das Problem und bringt noch viele weitere Vorteile.

Gurken, Zucchini, Salat und Kürbis, am Beetrand dazu Tagetes oder Scheinmohn: Das sind Bilder im Kopf, die schon jetzt Lust auf mehr machen. Wer sein Beet stressfrei vorbereiten möchte, kann sich ganz klassisch Samentüten zulegen und die zarten Triebe gemütlich beim Wachsen beobachten. Das ist nicht nur preiswerter als fertige Pflänzchen zu kaufen, sondern auch spannend. Denn so bekommt man den gesamten Zyklus direkt mit. Ziehen von Beginn an: der alte Traum des Gärtners.

Anzüchten – eine leichte Aufgabe, die Freude macht

Tatsächlich ist jetzt die Zeit der Anzucht. Dafür braucht man nicht wirklich viel: Ein paar Anzuchttöpfe, die passende Erde und einen möglichst sonnigen Platz. Der muss gar nicht unbedingt im Gewächshaus sein, auf der Fensterbank macht das Züchten sogar noch mehr Spaß. Dazu stellt man eine Anzuchtschale auf, füllt sie mit kleinen Anzuchttöpfen und setzt die Samen einfach in die Erde.

Die Anzuchtschale ist meist aus Kunststoff, manchmal auch aus Metall. In diese stellt man die Anzuchttöpfe. Sie können sich für die solide Variante entscheiden, dann sind auch diese aus einem haltbaren Material und können über viele Jahre immer wieder verwendet werden. Pro Töpfchen setzen Sie einen Samen in die vorbereitete Anzuchterde. Dies kann ganz normale Blumen- oder Gemüseerde sein, manche greifen gerne zu speziell vorbereiteter Pop-Up-Erde. Mit einem Pikierstab bohren Sie ein kleines Loch in die Mitte, setzen den Samen ein, bedecken das Loch wieder mit Erde und wässern.

Anzuchthäuser – Ausstattung mit allem Zubehör

Manche bevorzugen Anzuchttöpfe aus organischem Material, das in der Erde verrottet. Der Vorteil ist, dass Sie die Pflanzen nicht umständlich aus den Töpfen holen müssen, sondern mitsamt Topf direkt in die Beete versetzen können. Wir führen in der Regel torffreie Materialien, die natürliche Ressourcen schonen. Töpfe gibt es in verschiedenen Größen, je nach Pflanze.

Ob natürlich oder dauerhaft: Wichtig ist es, die Samen unter passenden Bedingungen zu ziehen. Weil Luftfeuchtigkeit dabei hilfreich ist, haben die meisten Schalen ein Dach, das die Feuchtigkeit im Anzuchtkasten hält. Dieses empfiehlt sich von Zeit zu Zeit zu lüften. Übrigens funktioniert die Feuchtigkeitsregulierung in der Erde am besten, wenn man Quelltabs verwendet. Hier legt man den Samen einfach ein – mit dem Gießen gelangt das Wasser in den Tab und hält den Samen gleichmäßig feucht.

Hoch im Kurs stehen auch Anzuchthäuser. Diese werden gleichmäßig mit Erde gefüllt und die Samen darüber entweder einfach mit der Hand ausgestreut oder auch mit Saatbändern ausgelegt. Ganz Korrekte ziehen Linien und bereiten einzelne Löcher vor, das erspart dann oft das Vereinzeln. Beim Vereinzeln werden die Pflänzchen vorsichtig einzeln aus der Erde geholt und in gleichmäßigen Abständen neu eingesetzt. Anzuchthäuser bieten mittlerweile Luftschubfächer zur Belüftung, die passende Beleuchtung und sogar Temperatursteuerung. Auch können Sie kleine Gewächshäuser mit Pflanzkästen kombinieren.

Kinder lieben selbstgezogenes Gemüse

Der März ist perfekt zum Anzüchten: Tomaten und Salat werden schon seit dem Februar ausgesät, nun kommen Gurke und Zucchini dazu, im April dann auch Kürbisse. Die Anzuchtzeit endet im April/Mai, sobald Spätfröste nicht mehr zu befürchten sind. Auch Blumen kommen jetzt in die Pflanzschalen: Studentenblume, Prunkwinde oder Scheinmohn, im April dann Zierkürbis und -gurke, andere Blühpflanzen wie Passionsblumen kann man sogar ganzjährig anzüchten. Wichtig: Düngen Sie nicht jetzt schon, denn dann entwickeln die Pflanzen zu viel Blattmasse. Das macht sie schwer und dann liegen sie oft auf dem Boden.

Haben Sie Kinder? Dann werden die wohl einen ganz besonderen Spaß dabei entwickeln, Gemüse und Blumen auszusäen und zu züchten. Sie können jeden Tag beobachten, wie sich die Gewächse machen – sogar im eigenen Kinderzimmer. Und wenn die Zeit der Ernte gekommen ist, schmeckt das selbst gezogene Gemüse natürlich ganz besonders gut.

 

Titelbild: Romberg
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