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Zitruspflanzen: Farbe im Haus, Frische in der Küche

27. März 2019

Es tut sich etwas bei den Zitruspflanzen. Schon seit vielen Jahren beziehen wir erstklassige Ware von unseren langjährigen Lieferanten direkt aus Sizilien, dem „Land, wo die Zitronen blühen“. Und weil sie immer beliebter werden, wagen sich die Züchter an immer mehr verschiedene Arten – darunter auch seltene und neue. Der Winter war am Mittelmeer mild und verregnet, so dass die Pflanzen viel Saft bilden und kräftig wachsen konnten. Jetzt stehen sie im Pflanzenmarkt und verbreiten gleich am Eingang gute Laune mit prallen Früchten und satten Farben. 22 Sorten sind es mittlerweile. Was gibt es neu zu entdecken? Zeit für ein Update.

Zitruspflanzen machen einfach Spaß: Sie bilden ihre Früchte im Winter aus, wenn sonst alles grau und kahl ist. Sie erfreuen das Auge und bereichern den Speisezettel – denn selbstverständlich kann man ihre Früchte essen. Jetzt, wenn sie frisch aus Italien importiert sind, sehen diese besonders beeindruckend aus, denn sie haben viel Licht und angenehme Temperaturen im Freiland genossen. Allen Zitrusfrüchten ist gemein, dass sie mit spritziger Säure, dosierter Süße und kräftigen Aromen überzeugen. Achtung: Die Schale ist oft behandelt, daher sollte man die Früchte vor dem Verzehr waschen.

Buddhas Hand: Edelfrucht für Spitzenköche

Sie hat keinen Saft, und doch ist sie begehrt unter Köchen: „Buddhas Hand“ gilt als die teuerste Zitrusfrucht überhaupt. Wie eine faltige, schlaffe Hand hängen die orangen Früchte schwer von den Zweigen, die Finger zusammengelegt, als würden sie eine Saat ausstreuen. Diese Pflanze, keine Frage, ist ein echter Blickfang. Aber sie hat es auch in sich: Die Schale, frisch gehobelt, verbreitet ein einzigartiges Aroma. Im Inneren findet sich ausschließlich die sogenannte Albedo, das weiße, fluffige Gewebe, das auch bei den anderen Zitrusfrüchten unter der äußeren Schale liegt. Dieses schmeckt leicht süßlich und lässt sich gut frisch essen oder kandieren.

Die Zitronatzitrone: üppige Pracht und lange Geschichte

Historisch gesehen ist die Zitronatzitrone (auch Citrus) die älteste Zitruspflanze, die in Europa angebaut wurde und damit auch der Namensgeber für alle weiteren. Die Früchte werden viel größer als bei der normalen Zitrone und können an guten Standorten mehrere Kilo schwer werden. Allerdings bestehen sie hauptsächlich aus Schale und Albedo, so dass man sie vor allem für die Herstellung von Zitronat, aber auch Marmelade oder Likör verwendet. Das Fruchtfleisch ist meist zu bitter für einen wirklichen Genuss. Dafür verbreiten alle Teile der Pflanze einen aromatischen Geruch.

Die rote Zitrone: Sonnenuntergang am Baum

Auch die rote Zitrone ist, wie übrigens auch Buddhas Hand, eine Art, die auf die Zitronatzitrone zurückgeht und daher eine dicke Schale aufweist. In Deutschland wird sie manchmal Glühweinzitrone genannt. Wir bevorzugen das Bild eines Sonnenuntergangs, denn diese Frucht ist zunächst gelb, wechselt dann langsam über ein kräftiges Orange zu tiefrot. Dabei verbreitet sie ein interessantes Zitrus-Vanille-Aroma, weswegen man die Schale zum Würzen von Speisen und Getränken verwendet.

Die Pomeranze: Der Duft mit der großen Herznote

Auch Bitterorange genannt, ist sie die kleinere und in Europa früher bekannte Art der Orange. Sie ähnelt ein wenig der Zierorange, aber hat einiges mehr auf dem Kerbholz. Erstens: ein ätherisches Öl, Petitgrain genannt, das einen charakteristischen Duft verbreitet. Dieses Öl ist wichtiger Bestandteil vieler Parfums und steuert eine kräftige Herznote bei. Zweitens: Man kann ihre Früchte gut verarbeiten, vor allem zu Marmelade und Limonade. Auch der Curaçao hat sein Aroma von Bitterorangen.

Die Mandarinen-Limette: Süß, sauer, bitter, saftig

Alle Zitruspflanzen lassen sich untereinander kreuzen – mit bisweilen erstaunlichen Ergebnissen. Die Mandarinen-Limette, auch Rangpur-Limette genannt, dürfte auch Anteile von Orange und Zitrone haben, denn sie enthält viel Saft. Ihr Geschmack ist süß und erst auf den zweiten Eindruck sauer bis bitter. Das sorgt für ein erfrischendes Erlebnis im Sommer. Ja, im Sommer, denn die Pflanze trägt die meiste Zeit des Jahres Früchte. Herrlich duftende Blüten und kleiner Wuchs machen sie zu einer echten Entdeckung für sonnige Balkone. Ein weiterer interessanter Hybrid ist übrigens die Limequat, eine Kreuzung aus Limette und Kumquat, die es schon über 100 Jahre gibt.

Die Kafir-Limette: Ein Hauch von Indochina

Dieser Baum trägt nur kleine Früchte, die kaum Saft abgeben. Dafür ist das Limettenaroma umso deutlicher: Es steckt in der Schale, vor allem aber in den Blättern des Baumes! Daher werden diese gerne als Würzbeigabe (vor allem für Thai-Gerichte) verwendet – ähnlich, wie man es mit Lorbeer macht. In sehr feine Streifen geschnitten verfeinern sie Salate, Suppen und Soßen. So etwas hat nicht jeder in der Küche, und selbst in Asia-Läden bekommt man die Würze kaum. Reiben Sie einmal an einem Blatt, Sie werden staunen, wieviel Duft sich freisetzt!

Auch Zitruspflanzen, allen voran die beliebte Zitrone, werden mittlerweile in verschiedenen Wuchsformen angeboten. Sie erhalten sie mit gedrehten oder geflochtenen Stämmen oder auch als Rankpflanze an einem Gitter. Damit haben Sie die Möglichkeit, eine richtige Schlossterrasse zu gestalten, wenn Sie möchten. Allerdings brauchen Sie auch einen hellen, frostfreien aber kühlen Stellplatz im Winter. Auch Schlösser hatten schließlich hierfür ihre Orangerien.

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