Allgemein Pflanzen Schön

Philodendron: Mein Freund, der Baumfreund

5. Oktober 2020

Wer tropisches Ambiente schätzt und sein Zuhause gerne warm und dschungelig hat, der wird an einem schön gewachsenen Philodendron wohl nur schwer vorbeigehen können. Philodendron – das hört sich schön an und hat auch eine schöne Bedeutung: „Baumfreund“ nennen sich die Pflanzen, wenn man ihren Namen wörtlich übersetzt. Denn sie ranken in ihrer amerikanischen Heimat an Bäumen hoch, ohne ihnen zu schaden. Ähnlich angenehm sind sie auch als Zimmergenosse.

„Den“ Philodendron zu beschreiben ist fast unmöglich, denn es gibt hunderte Arten, und selbst die Wissenschaftler streiten darüber, ob es nur 300 oder sogar 700 sind. Der Duden nennt sie knapp als „Pflanzen mit Luftwurzeln und gelappten Blättern“. Manche zählen die Monstera dazu, die meisten nicht. Letztlich hilft wohl nur ein Besuch in einem Tropenhaus oder bei uns in der Zimmerpflanzenabteilung, um sich ein Bild von Vielfalt und Schönheit dieser beeindruckenden Gattung zu machen.

Exotische Namen, exotisches Aussehen: die brasilianischen Stars

Wer Freunde, Familie und vielleicht auch ein wenig sich selbst beeindrucken will, der wird sich sicherlich in den Xanadu verlieben. Er rankt nicht, sondern bildet in alle Richtungen abstehende, lange Stiele aus, an deren Ende gewellte, stark gerippte Blätter sitzen. Dadurch wirkt die Pflanze in der Erscheinung wuchtig und dominant, im Detail aber feingliedrig, verspielt und ästhetisch. Der Xanadu ist nicht anspruchsvoll, er hat es aber gerne warm und windstill. Daher eignet er sich gut für Zimmerecken, wo er eine großartige Wirkung entfalten kann.

Blatt eines Philodendron Xanadu

Der Philodendron squamiferum das Richtige für Freunde des Rankens. Bis zu drei Meter Höhe schafft er auch in heimischen Wohnzimmern locker, daher bieten sich Rankhilfen an, um ihn perfekt in Szene zu setzen. Auffällig sind seine roten Blattstiele, die Bärte zu tragen scheinen. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um Luftwurzeln. Squamiferum kommt wie Xanadu aus dem brasilianischen Regenwald und liebt daher feuchte, warme Umgebungen ohne direktes Sonnenlicht.

Blatt eines Philodendron squamiferum

Blattfarben des Philodendron von rosa über gelbgrün bis hin zu bläulich

Auch Philodendron hastatum rankt schön. Was ihn besonders macht, sind seine Blätter, die sehr stark reflektieren und dabei ins Bläulich-metallische spielen. Deshalb nennen die Angloamerikaner die Art auch „Silver Sword“ – Silberschwert.

Das Blatt eines Philodendron hastatum

Wer große Blätter liebt, ist mit Philodendron gloriosum gut bedient. Diese Art erinnert ein wenig an Alokasien und bildet auch ähnlich geformte, stark gerippte Blätter aus. Gloriosum wächst kriechend und bildet fast waagerechte Wurzeln aus. Das verleiht ihr ein ziemlich einzigartiges Aussehen, das noch dadurch verstärkt wird, dass viele Blätter und Blattrippen dazu neigen sich rosa einzufärben. Bei der Züchtung „Pink Princess“ hat man diesen Effekt auf die Spitze getrieben, hier sind manchmal ganze Blattoberseiten rosa. Diese Spezies ist, was Standort und Gießen betrifft, recht anspruchsvoll.

Blätter eines Philodendron gloriosum

Auch kleinere Philodendren können bezaubernde Akzente setzen, etwa auf dem Schreibtisch oder zu mehreren Exemplaren auf Sideboards oder Regalen. Allen voran die „Birkin“, die mit perfekten, nadelstreifenartigen weißen Panaschierungen auf ihren Blättern beeindruckt. Einen ganz eigenen Charme hat die „Maley Gold“, deren Blätter gelbgrün sind und damit besonders warm wirken.

Philodendron Sorte Birkin. dunkel grünes Blatt mit hellgrüner Äderung.

Regelmäßig gießen muss sein – der Rest ist meist nicht schwer

Alle Philodendron-Arten kommen aus ähnlichen Biotopen, nämlich den immerfeuchten, warmen Tropenwäldern von Florida über die Karibik und Kolumbien bis zum Amazonas-Becken. Hier sinken die Temperaturen selten unter 15 Grad, in manchen Gegenden ist es sogar beständig wärmer als 18 Grad. Es herrscht immer genügend Feuchtigkeit. Dagegen ist das Lichtangebot im Wald eher gering und die Böden bieten wenig Nährstoffe.

Für die Pflege gibt es daher ein paar gemeinsame Faustregeln: regelmäßig gießen, gelegentlich einsprühen, mäßig düngen und niemals ins Freie stellen. Die Pflanzen brauchen Licht, aber keine direkte Sonne. Staunässe schadet ebenso wie Trockenheit. Deshalb sollten Sie sie gießen, wenn die oberste Schicht im Topf wieder trocken ist. Wer häufig länger in den Urlaub fährt, sollte sich lieber an anspruchslose Vertreter halten oder verlässliche Nachbarn haben. 

Welcher Philodendron-Typ Sie sind, werden Sie bestimmt schnell herausfinden – manche lieben rankendes Grün und raumgreifende Formen, andere vertiefen sich lieber in die Details schöner Blattformen und -zeichnungen. Und wenn sich bereits großblättrige Dschungelpflanzen bei Ihnen zuhause oder im Büro wohl fühlen, werden Sie ganz sicher auch bei der Pflege das meiste richtig machen.

Diesen Beitrag teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Keine Kommentare

Was sagen Sie dazu?