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Sasanqua, Kanjiro, Beatrice Emily – dicke Blüten haben schöne Namen

12. November 2020

Die Kamelie kennt jeder – oder nicht? Die frühblühende camellia japonica, wie sie botanisch genannt wird, ist zumindest keine Unbekannte, auch wir haben ihr schon eine Hymne gewidmet. Aber sagt Ihnen auch die herbstblühende Kamelie etwas? Wenn nicht, dann haben Sie etwas verpasst, denn die camellia sasanqua erlebt derzeit ihre schönste Phase. Riesige, rosaweiße, rote und teils sogar doppelt gefüllte Blüten entfalten sich zu einer Zeit, wo die meiste Farbe eigentlich vom Herbstlaub beigesteuert wird.

Immergrün, herbstblühend, winterfest: Solche Pflanzen wünschen sich viele häufiger in ihrem Garten, denn diese setzen der dunklen Jahreszeit einen kräftigen Schuss Farbe entgegen, ohne dass man sich um sie Sorgen machen müsste. Schon lange sind Kamelien zu robusten Pflanzen gezüchtet worden, die mit vielen Boden- und Klimaverhältnissen zurechtkommen. Daher ist es erstaunlich, dass die herbstblühenden Sorten bislang nur wenig bekannt sind.

Jede Kamelien-Art hat ihre Persönlichkeit

Wir haben uns dazu entschlossen, ihnen den Platz freizumachen, der ihnen gebührt. Da ist zum Beispiel die wunderschöne Beatrice Emily, die ihre weißen, am Rand zartrosa bis dunkelpink gefärbten Blüten von Oktober bis Dezember entfaltet. Sie sind nicht nur üppig gefüllt, sondern duften auch angenehm würzig. Zu den Blüten bilden die glänzenden, dunkelgrünen Blätter einen kraftvollen Kontrast.

Oder die geheimnisvolle Kanjiro: Sie blüht schon ab September und bis Weihnachten in fuchsienrot bis dunkelviolett. Die Blüten changieren leicht in der Farbe, so dass sie ein leicht cremiges Äußeres bekommen. Zwar ist sie nur halbgefüllt, aber dafür reckt sie leuchtendgelbe Staubgefäße in die Luft und verbreitet einen intensiven Duft.  Insgesamt haben wir den Herbst über meist vier bis fünf verschiedene Sorten in verschiedenen Wuchshöhen im vorderen Bereich der Baumschule aufgestellt, darunter auch strahlend weiß blühende.

Mobile Hecken mit Blütenwand im Spätherbst

Im rheinischen Klima können Kamelien durchaus beachtliche Höhen erreichen. Fast alle Arten schaffen es, drei Meter hoch zu werden, manche sogar sechs Meter – vorausgesetzt, sie stehen geschützt an sonnigen bis halbschattigen Plätzen und haben eine optimale Versorgung mit Nährstoffen. Kamelien lieben sauren Boden und können daher ähnlich versorgt werden wie Rhododendron oder Hortensie.

Nicht nur als Solitär eignet sich die Sasanqua, sie ist auch schnittfähig und damit eine wunderbare Heckenpflanze. Wenn man sie konisch zuschneidet, wird sie zu einer eleganten Blütenwand, die im November, wo der Garten langsam kahl wird, einen wohltuenden, fast schon exotischen Akzent setzt. Und weil sie recht genügsam ist, kann man sie auch in Töpfen ziehen. So können Sie sich mobile, spätblühende Hecken gestalten und nach Belieben dort gruppieren, wo Sie sie am liebsten sehen. Nach dem Rückschnitt treibt sie neu aus.

Schön anzusehen, leicht zu pflegen

Für den Unterhalt einer Kamelie braucht man nicht viel. Dort, wo saurer Boden das natürliche Milieu ist, zum Beispiel in den rechtsrheinischen Heidelandschaften, gräbt man sie einfach ein. Im schweren, lehmigen Boden der Rheinaue und den Lössböden Richtung Ville freut sie sich über eine Zugabe von Rhododendronerde und das Mulchen mit Nadelholzzweigen. Auch der Dünger sollte angepasst sein, damit die Blüte sich schön ausbildet. Es gibt speziellen Kameliendünger, ansonsten tut es auch Rhododendrondünger. Der Boden sollte nicht zu trocken, aber auch nicht staunass sein.

Eigentlich sollte ein solch dankbares Ziergehölz in keinem Garten fehlen. Alleine schon um diese wunderschönen Namen auszusprechen, wenn der Besuch fragt, was denn da so schön blüht.

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