Ja, wir haben April – allerdings derzeit den kältesten seit 20 Jahren. Nachdem wir im Februar schon 20 und im März zeitweise 25 Grad hatten, wollten wir uns eigentlich langsam um den Rasen kümmern, so wie jedes Jahr. Diesmal sollten wir uns allerdings gedulden, denn dieser ist wieder in den Wintermodus gefallen.
Eigentlich können wir uns freuen: das „schlechte“ Wetter um diese Zeit ist durchaus gut. Die meisten von uns haben noch keine Setzlinge in die Beete gesteckt, die erfrieren könnten, die Magnolienblüte ist ohnehin vorbei und die extreme Dürre der letzten Jahre ist in den tieferen Bodenschichten noch nicht zu Ende gegangen. Wenn es noch ein bisschen länger nasskalt bleibt, kann sich die Natur erholen.
Das gilt auch für den Rasen. Es gibt derzeit keinen Grund, jetzt schon mit dem Mähen oder Vertikutieren zu beginnen, denn er hatte noch keine wirkliche Gelegenheit zu wachsen, denn der Boden ist noch lange nicht warm genug. Erst wenn er dauerhaft wärmer als 10 Grad Celsius wird, beginnt das Pflanzenwachstum und auch der Rasen beginnt wieder zu sprießen.
Wann soll man den Rasen kalken? Und soll man überhaupt?
Rasen, der auf sehr saurem Boden wächst, zum Beispiel in der Wahner Heide, kann jetzt gekalkt werden. Dagegen ist das Kalken auf neutralen, sandigen bis lehmigen Böden in Rheintal und Voreifel in der Regel nicht nötig. Ganz genau weiß man es, wenn man den pH-Gehalt seines Bodens misst. Ideal für den Rasen ist ein Wert zwischen 5,5 und 6. Liegt er darunter, ist Kalken sinnvoll, liegt er darüber, schadet Kalken sogar. Gute pH-Bodentests bekommen Sie bei uns.
Ein Zeichen dafür, dass der Boden zu sauer ist, ist starker Moosbewuchs. Aber Achtung: Moos kann ebenso darauf hindeuten, dass der Boden zu stark verdichtet und damit relativ wasserundurchlässig ist. Denn Moos liebt beides: saures Milieu und viel Nässe. Um den Boden aufzulockern und zu belüften können Sie mit einer Mist- oder Grabegabel hineinstechen und einige Male die Gabel leicht vor- und zurückbewegen.
Vertikutieren und Nachsäen erst bei langanhaltendem Schönwetter
Ansonsten braucht der Rasen noch Ruhe. Das bedeutet auch, dass man ihn noch nicht so sehr strapazieren sollte: Ausgedehnte Schubkarrenfahrten oder Fußballspiele schaden ihm jetzt, wo er noch nicht richtig wächst und die Erde unter dem Gras noch schlüpfrig sein kann. Gerade wenn das feuchte Wetter wieder der Sonne weicht, aber die Temperaturen niedrig bleiben, verstärken die einsetzenden Nachtfröste die Empfindlichkeit des Rasens.
Letztlich dauert es ohnehin nicht mehr lange. Mit der nächsten frühsommerlichen Wetterlage werden die Bodentemperaturen dauerhaft ansteigen und der Oberboden austrocknen. Dann ist der ideale Moment gekommen, den Rasen einer kleineren oder sogar großen Kur zu unterziehen: Unkraut beseitigen, Vertikutieren und Nachsäen.Dazu bald mehr hier im Blog.
1 Kommentar
Danke für die Tipps. Super