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Der Lehrlingsgarten – Insel der Kreativität gepaart mit viel Persönlichkeit

7. Oktober 2021
Schaufläche

Eine neue Generation Auszubildender ist immer spannend, denn es kommen mit jedem jungen Menschen auch eine Menge persönlicher Vorlieben, Talente, Interessen und Ideen in unseren Betrieb. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Persönlichkeit unserer Azubis sich schon sehr früh in ihrer gestalterischen Arbeit ausdrückt – und daher sind wir mit der Zeit freier und experimenteller in unserem Ausbildungsansatz geworden. Hier zeigen drei Auszubildende, wie sie einen Garten gestalten, wenn man sie einfach einmal machen lässt.

Einige Gestaltungsprinzipien haben sie nach einem Jahr natürlich schon kennengelernt – und die Ergebnisse zeigen, dass sie diese bereits sicher umzusetzen wissen. Weil die Flächengestaltung frei ist, gibt es auch weder Stress noch die Gefahr der Verkopfung. Sie können sich frei durch das Gartencenter bewegen, holen, was sie brauchen und bauen Ideen ein, wie sie es möchten. So lernen sie schneller, motivierter und besser.

Lena Eder ist im zweiten Ausbildungsjahr und wird im Winter ihre Zwischenprüfung absolvieren. Sie hat sich für ein Arrangement entschieden, das vor allem durch Gräser und Stauden geprägt wird. „Ich wollte eine Komposition aus Hauptgruppe, Gegengruppe und Nebengruppe aufbauen“, erklärt sie, „das schafft eine spürbare Dynamik. Die Hauptgruppe ist dabei mittig leicht versetzt zur Nebengruppe, damit bleibt zwischen Haupt- und Gegengruppe der breitere Durchgang.“ Der Lehrlingsgarten darf betreten werden, Rindenmulch auf dem Boden ist zu Wegen arrangiert worden. „Ich habe sogar ein paar andere Artikel untergebracht, denn wir sind ja hier in einem Gartencenter und möchten daher auch gerne auf die breite Produktpalette hinweisen. Die Idee war, dass sich Kunden hier neben den Pflanzen zum Beispiel auch einen Sack Dünger mitnehmen können. Aber keiner traut sich in die Komposition einzugreifen“, lacht sie. 

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Jeder Garten erzählt eine eigene Geschichte

Liam Schröder, ebenfalls im zweiten Lehrjahr und kurz vor seiner Zwischenprüfung, gestaltete seinen Lehrlingsgarten höher, schattiger und waldartiger. „In der Mitte habe ich einen großen Fächerahorn aufgestellt, der als Blickfang wirkt“, erläutert er. „Die verschiedenen Blattfärbungen geben die frühherbstliche Stimmung wieder. Hinten stehen zur visuellen Abschirmung einige Heckenelemente mit rotblättrigem Prunus, davor habe ich mittelhohe Pflanzen mit grünen Blättern in einem Halbkreis aufgestellt.“ Den Ahorn kann man so auf einem kleinen Rundweg umgehen. „Die nötige Dichte schaffen Bodendecker wie zum Beispiel Purpurglöckchen, die außerdem einen schönen farblichen Akzent setzen.“ Struktur geben Borkenplatten zur Abgrenzung, ganz vorne sind einzelne Deko-Elemente arrangiert. „Ich finde, dass der Bonsai sehr schön mit dem großen Ahorn zusammenpasst“, sagt Schröder, „das gibt dem Garten einen japanischen Touch.“

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Wieder ganz anders wirkt der Garten von Dirk Effertz, er hatte es allerdings mit am schwersten, da er erst im August 2021 seine Ausbildung bei uns begonnen hat. Er wählt einen Ansatz mit einem hohen Anteil von Blühpflanzen und Dekoration. „Mein Eyecatcher ist das hohe Vogelhaus“, beschreibt er seine Gestaltung. „Ich komme aus dem Kölner Umland und kenne farbenfrohe Gärten voller Tiere seit meiner frühesten Kindheit. Deshalb habe ich mich für verschiedenfarbige spätblühende Sträucher und Stauden entschieden, die dem Garten Fröhlichkeit geben.“ Bei der Zusammenstellung hat er darauf geachtet, die Dekoration zu konzentrieren: „Wenn Gegenstände mit Pflanzen gemischt stehen, wirkt das Bild unruhig. Daher habe ich eine Komposition aus thematischen Inseln geschaffen, die miteinander in Beziehung stehen, und verschiedene Höhen eingebaut. Die Tierfiguren zeigen meine Vorliebe für einen naturnahen Garten, obwohl sie natürlich künstlich sind.“

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Die Azubis holten selbst Gestaltungstipps ein

Alle drei Gärten stehen im Außenbereich hinter den Obstgehölzen und Wasserpflanzen. „Es war interessant zu beobachten, wie die Azubis vorgegangen sind“, berichtet Christian Spreitzer, der das Projekt begleitet hat. „Sie waren sehr selbstständig und organisiert; die Gärten waren alle in etwa zwei Stunden weitgehend fertig.“ Dabei haben sich die Azubis aktiv Hilfe bei der Gestaltung abgeholt. „Eigentlich hätten sie das nicht unbedingt gemusst, weil es ja keine genauen Regeln gab. Aber es zeigt, dass sie sich ernsthaft mit der Aufgabe beschäftigt haben und den Willen zum guten Ergebnis mitbrachten. Mir gefallen alle drei Gärten, so verschieden sie sind, außergewöhnlich gut.“ 

Bis zum Ende der Ausbildung werden die jungen Kolleginnen und Kollegen noch weiter dazulernen und dabei auch Schritt für Schritt konkrete Vorgaben einhalten, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Wenn man sich die Lehrlingsgärten ansieht, muss man aber deswegen keine Angst um sie haben, denn die richtige Einstellung ist jetzt schon mehr als sichtbar.

Da die Gärten nicht nur eine gute Übung für unsere Auszubildenden sind, sondern auch unseren Kunden einen Anreiz und Inspiration bieten, werden wir dieses Projekt weiter fortführen und wöchentlich neue Gärten anlegen lassen. So bleibt es auch für unsere Kunden interessant, da sie regelmäßig etwas Neues begutachten können.

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