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Katzen und Zimmerpflanzen: Wann geht es gut, wann ist es gut?

15. Februar 2022
Eine schnuppernde Katze vor einem blühenden Weihnachtskaktus auf einer Fensterbank. Im Hintergrund erkennt man die Skyline einer Stadt.

Spätestens seit Corona wissen wir, wie schön es ist, wenn zuhause ein bisschen Leben um uns herum ist. Nicht nur Zimmerpflanzen haben seither einen regelrechten Boom erlebt, sondern immer mehr Menschen haben sich für ein Haustier entschieden. Katzenfreunde sehen sich seitdem mit einer neuen Aufgabe konfrontiert: Was passiert, wenn mein Tier an meinen Pflanzen knabbert? Leider ist es nämlich so, dass sehr viele Grünpflanzen, gerade auch beliebte Klassiker, für Katzen giftig sind. Aber es gibt Möglichkeiten, Vergiftungen zu vermeiden – vor allem durch eine gute Auswahl.

Katzen sind Fleischfresser, aber sie lieben Grünes. Das ist kein Widerspruch, denn es liegt in der Natur der Tiere, regelmäßig Pflanzliches zu kauen. Das versorgt sie mit Vitaminen; zugleich helfen die Fasern ihnen bei der Verdauung, denn sie liefern Ballaststoffe und binden bei der Fellpflege verschluckte Haare. Diese kompakten Haarbälle lassen sich dann leichter auswürgen. Deshalb ist es durchaus nützlich, ihnen Grünzeug bereitzustellen – es muss nur das richtige sein.

Katzengras, Katzenminze und Baldrian: Die besten Katzenpflanzen

Nützliche Futterpflanzen für Katzen sind vor allem Zyperngras und Katzenminze. Das Zyperngras kennt man auch unter dem Namen Katzengras; es ist nicht nur völlig ungefährlich und sehr leicht zu kultivieren, sondern schmeckt den Tieren auch besonders gut und ist gesund für sie. Noch mehr schätzen viele von ihnen die Katzenminze, die vor allem Kater regelrecht zu berauschen scheint. Die enthaltenen ätherischen Öle scheinen Ähnlichkeit mit Pheromonen zu haben. Manchmal umschleichen die Tiere laut miauend den Topf, spielen ausgiebig mit den Blättern oder wälzen sich regelrecht in der Minze – was neben der Nützlichkeit auch ziemlich amüsant sein kann. 

Sehr beliebt ist auch der Baldrian. Dieser wirkt auf Menschen bekanntlich beruhigend, Katzen aber werden eher angeregt. Auch der Duft von Petersilie oder Lavendel weckt den Appetit, ebenso werden Zimmerbambus oder Ringelblumen nicht verschmäht. Wichtig ist, dass Sie Ihrer Katze schadstofffreies Grünzeug zur Verfügung stellen, die Pflanzen also nicht behandeln. Bei Gräsern sollten Sie darauf achten, dass sie nicht scharfkantig sind, denn sonst kann sich Ihr Haustier verletzen.

Vor allem tropische Arten enthalten oft Gifte

Nun ist es so, dass Katzen in ihrem Spieltrieb und ihrer Neugierde mitunter kaum zu bremsen sind. Selbst wenn sie köstliche Futterpflanzen zur Verfügung haben, streunen sie gerne durch die Wohnung und prüfen mal hier, mal da, wie die Blätter oder Stängel schmecken. Je weniger Alternativen sie hat, desto eher knabbert die Katze auch an Pflanzen, die ihr ernsthaft schaden können. Und leider sind das viele, vor allem, wenn sie aus den Tropen kommen.

Die Giftliste liest sich fast wie eine Hitliste: Die herrlich wachsende Monstera, wunderbar blühende Azaleen, Alpenveilchen und Einblätter, Frühlingsboten wie Narzisse und Tulpe, dezente Gummibäume, stattliche Birkenfeigen, dekorative Chilipflanzen, die Heilpflanze Aloe Vera, festliche Weihnachtssterne und Amaryllis, dazu Klassiker wie Drachenbaum, Efeutute, Orchidee und Philodendron – sie alle sind für Katzen giftig. Auch bei Schnittblumen ist Vorsicht geboten: Lilie, Calla oder Chrysanthemen sollten nicht unbeobachtet bleiben. Efeu gehört ebenso wenig in die Nähe von Katzen wie Bogenhanf, Strelitzie, Dieffenbachie oder Yucca, die ebenfalls zu den beliebtesten Zimmerpflanzen zählen. Die Liste ist nicht einmal vollständig.

Katzen und Grünpflanzen – die Auswahl bleibt trotzdem groß

Trotzdem muss niemand darauf verzichten, sich zuhause mit Grün zu umgeben, denn es gibt genügend Pflanzen, die für Katzen ungiftig sind. Sukkulenten, Palmen, Blüh- und Grünpflanzen: für jeden Geschmack ist etwas dabei. 

  • Palmen sind häufig unkritische Gesellen. Sowohl die beliebte Kentia-Palme, die Kokospalme, die Bergpalme als auch die Kanarische Dattelpalme sind für Katzen unbedenklich. Zugleich sorgen sie für ansprechendes Grün in größerem Format und sind recht pflegeleicht.
  • Schusterpalmen sind keine Palmen, sondern äußerst genügsame Grünpflanzen. Wer sie liebt, greift gerne auch auf Korbmaranten, Ufopflanzen, Bananenpflanzen oder Grünlilien zurück. Achtung: bei den Grünlilien sind die Samen giftig, daher sollten welke Blüten zeitig abgeknipst werden. Bromelien und Hibiskus sind gleichfalls gut geeignet und bringen mit ihren Blüten Farbe ins Heim.
  • Wer Blütenpflanzen liebt, stellt sich im Frühjahr möglicherweise gerne Pantoffelblumen auf die Fensterbank. Diese sind gut katzenverträglich. Auch Schiefteller, die ein wenig den Petunien ähneln, und die recht seltenen Tapirblumen beeindrucken mit schönen Blüten.
  • Alle Crassula-Arten sind ungiftig. Wer gerne Sukkulenten mag, kann sich aus der artenreichen Gattung nach Belieben bedienen. Der beliebteste Vertreter ist wohl der Geldbaum, ein durchaus stattliches Gewächs, das zudem mit einem sonnigen Platz schon weitgehend zufrieden ist und darüber hinaus nur wenig Ansprüche stellt.
  • Katzenfreundlich sind auch der Zwergpfeffer, der Schwertfarn und die Zimmertanne. Letztere sollte aber kühl stehen, etwa in einem Wintergarten. Zitrusfrüchte, zum Beispiel Zitronen, sind nicht nur ungiftig, sondern schrecken Katzen außerdem durch ihren Geruch ab. Diese machen in der Regel einen Bogen darum.

Bei einer derart großen Auswahl sollte es nicht schwerfallen, ein schönes, grünes Zuhause einzurichten, in dem auch Katzen gefahrlos spielen und streunen können. Wenn sich in der Sammlung doch ein geliebtes, aber leider giftiges Exemplar befindet, sollte es einen Platz außerhalb der Reichweite von Katzen bekommen, etwa in einer Hängeampel oder auf einem unzugänglichen Regalbrett. 

Hinweis:

Wir übernehmen keine Haftung für Vergiftungsfälle bei Katzen oder anderen Tieren nach dem Konsum von Grünpflanzen. Dieser Artikel soll nur eine generelle Orientierung geben. Katzenhalter informieren sich am besten nochmals im Detail, zum Beispiel bei ihrem Tierarzt. Appetitlosigkeit, Krämpfe, Durchfall und Gleichgewichtsstörungen sind ein Hinweis auf eine Vergiftung.

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