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Der Winter geht zu Ende – was jetzt noch geschnitten wird

24. Februar 2022
Eine Hecke, die mit einer elektrischen Heckenschere geschnitten wird

Die Tage werden länger, die Sonnenstrahlen wärmen schon (wenn sich die Sonne dann einmal sehen lässt) und die Vögel zwitschern morgens immer lauter. Wenn jetzt nicht noch ein verspäteter Wintereinbruch ins Haus steht, werden sie bald zu nisten beginnen. Wer im nassen, schlammigen Winter 2022 noch keine Lust gehabt hat, seine Hecken, Bäume und Sträucher zu schneiden, sollte sich beeilen, denn ab dem 1. März gelten strenge Auflagen.

Vor allem Hecken sind nämlich bevorzugte Nistplätze für eine ganze Reihe heimischer Vögel. Wer einen starken Rückschnitt plant, muss damit in diesem Jahr bis zum Karnevalsfreitag fertig sein. Auch das Fällen von Bäumen und das Entfernen größerer Sträucher ist ab März nicht mehr erlaubt. Einzig das Trimmen und Beischneiden geht den ganzen Sommer über. Dafür dürfen Sie dann die überschießenden Triebe um bis zu 50 Zentimeter einkürzen. Übrigens: Immergrüne Hecken schneidet man ohnehin am besten im Sommer, dann können sie sich am besten regenerieren.

Obstbäume schneiden ist eine Wissenschaft für sich

So mild, wie der Winter war, schießt mittlerweile auch in die Obstbäume der erste Saft. Radikale Rückschnitte sind zwar auch hier ab März nicht mehr erlaubt, aber die behutsameren Arbeiten sollten Sie in jedem Fall möglichst bald angehen, um die Bäume nicht dann unnötig zu verletzen, wenn sie gerade ihre Wachstumsphase beginnen. 

Wie Sie welche Obstbäume und -sträucher genau schneiden, ist eine Wissenschaft für sich, die im Rahmen eines Blogartikels viel zu kurz kommen würde. Hierzu sprechen Sie gerne unsere Fachleute an – oder, noch besser, Sie besorgen sich zusätzlich in unserer gut sortierten Bücherecke einen ausführlichen Ratgeber. Denn diese Art Wissen sollte man immer vor Ort abrufbar zur Hand haben, um keine ärgerlichen Fehler zu machen.

Die meisten Gräser und Stauden sind jetzt an der Reihe

Sicherlich werden Sie in Ihrem Garten auch andere Gewächse finden, um die Sie sich noch kümmern können. Jetzt ist zum Beispiel die ideale Zeit, Gräser und Stauden zu schneiden. Viele Gräser sind den Winter über stehengeblieben, um den Wurzelballen vor Frost zu schützen. Nun treiben sie bald wieder aus – und da stört das braune Gestrüpp mehr, als das es nutzt. Achtung: Wer Gräser zu spät schneidet, der kappt den Austrieb gleich mit. Besser also, Sie erledigen dies noch im Februar.

Bei Stauden sollten Sie nach Früh- und Spätblühern unterscheiden. Alle Stauden, die im Frühjahr blühen, dürfen jetzt nicht mehr angefasst werden, dafür sind sie schon zu weit und Sie würden möglicherweise die Blüte riskieren. Dagegen können Sie Sommer- und Herbstblüher noch bis März schneiden. Achten Sie beim Schnitt aber darauf, einen eher milden Tag zu erwischen, damit nicht Nachtfrost in die frische Schnittstelle fährt. Übrigens ist jetzt auch die perfekte Zeit, Wurzelballen zu teilen und zu vereinzeln.

Rückschnitte jetzt, Gemüse und Rasen später, bei Pflanzungen kommt es drauf an

Neu pflanzen können Sie bei dem gegenwärtigen Wetter ebenfalls – allerdings sollten Sie sich auf die winterharten Gehölze konzentrieren. Es hat schon häufig Jahre mit späten Frosteinbrüchen gegeben, die zarte Pflänzchen komplett haben eingehen lassen. Tomaten, Kartoffeln, Kürbis oder Möhren gehören noch nicht in die Beete – wenn Sie nicht warten wollen, dass Ihr Gemüse wächst, bietet sich die Anzucht in geschütztem Rahmen an, so dass Sie Ende April bis Mitte Mai die frostempfindlichen Pflänzchen ins Beet setzen können.

Auch der Rasen braucht jetzt noch Ruhe. In den meisten Gärten ist es jetzt noch zu nass und die Erde zu kalt. Das Gras wächst ohnehin erst im April wieder richtig, so dass es für das Vertikutieren und Düngen noch zu früh ist. Anderenfalls kultivieren Sie das Unkraut vor dem Gras. Aber wenn Sie sich zunächst auf die wirklich dringenden Arbeiten konzentrieren, dann freuen Sie sich wahrscheinlich, dass für diese Aufgabe noch ein bisschen Zeit ist. Sollten Sie noch Lust und Zeit haben, dann belüften Sie stattdessen zum Beispiel Ihren Kompost: Der verträgt jetzt eine kräftige Umschichtung, denn das viele nasse Material erhält dann Nachschub an Sauerstoff und ist bis zum Frühjahr so gut verrottet, dass Sie es direkt in den Beeten einsetzen können.

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