Allgemein Nützlich Pflanzen

Damit der Kübel nicht zum Sumpf wird: So geht Drainage

2. Mai 2022
Ein Topf, ein Sack Erde, Vlies und Blähton stehen neben einer Zitruspflanze

Balkone und Terrassen, Fensterbänke und Gartenmauern erhalten mit Topfpflanzen einen ansprechenden und wohnlichen Charakter. Daher hat fast jeder Haushalt wenigstens ein paar Pflanzen in Töpfen oder Kübeln untergebracht: sonnenliebende Agaven, mediterrane Zitronen, schlanke Obstsäulen oder üppige Geranien lassen sich ohne weiteres in Töpfen unterbringen und erfreuen ihre Besitzer mit Blüten, Grün, Früchten, Herbstlaub. Wenn dann noch geschmackvolle Gefäße den Reiz vervollständigen, ist eigentlich alles perfekt – bis auf eins: Das kleine Biotop ist empfindlich. Die größte Gefahr ist Staunässe, wenn Regen- oder Gießwasser nicht ablaufen kann. Gut, dass Sie schnell und einfach Abhilfe schaffen können: denn Drainage kann wirklich jeder. 

Kennen Sie das? Sie kommen aus dem Sommerurlaub zurück und finden Ihre Pflanzen braun und kahl vor – obwohl es doch genug geregnet hat. Oder sich in der Nachbarschaft jemand bereiterklärt hat, regelmäßig zu gießen. Und dann stellen Sie fest, dass sie gar nicht vertrocknet ist, sondern verfault – weil sie viel zu viel Wasser abbekommen hat und die Topferde zu einem sumpfigen Morast geworden ist. Staunässe ist das sichere Todesurteil für fast alle Gewächse, wenn es nicht zufällig Sumpf- oder Wasserpflanzen sind. Und Übergießen ist ein häufigerer Fehler als zu wenig zu gießen. Mit einer Drainage verhindern Sie schlimme Folgen – und es geht ganz einfach.

Jeder Topf sollte unten eine Öffnung haben. Durch diese Öffnung fließt überschüssiges Wasser zuverlässig ab. Hat Ihr Blumentopf kein Loch, dann können Sie eines hineinbohren, oder, besser noch, mehrere kleine Löcher. In den meisten Fällen gibt es ein einziges, relativ großes Loch in der Mitte des Bodens. Verstopfen Sie dieses Loch niemals und stellen Sie den Topf nie draußen in einen Übertopf – denn das hätte denselben Effekt. Wenn Sie eine Pflanze eintopfen, legen Sie über das Loch stattdessen eine Tonscherbe, so dass kein Substrat mit dem Wasser ausgespült werden kann. Damit haben Sie im Grunde schon die Drainage gelegt, denn Wasser fließt zuverlässig nach unten.

Scherbe, Drainageschicht, Vlies, Erde

Wir empfehlen außerdem immer, über der Scherbe noch eine Drainageschicht anzulegen. Das können zum Beispiel weitere Tonscherben sein, es bieten sich aber auch Materialien wie Kies oder Blähton an. Diese Schicht nimmt in der Regel 10 bis 20 Prozent der Topfhöhe ein. Bevor Sie nun die Erde einfüllen, sollten Sie über die Drainageschicht ein Vlies auslegen. Damit verhindern Sie, dass die lockere Erde in die Drainageschicht rutscht. Auch bei stark wachsenden Pflanzen ist Vorsicht geboten: Hier können die Wurzeln manchmal durch das Loch wachsen und es so verstopfen. Aber das kommt eigentlich nur vor, wenn Sie das Umtopfen sehr lange vergessen haben.

Scherbe, Drainageschicht, Vlies, Erde: Das war’s schon! Wenn Sie gute Erde verwenden, müssen Sie in der Regel nicht einmal darüber nachdenken, ob Sie sie mit Granulat oder ähnlichem vermischen müssen; die Drainage funktioniert von allein. Zum Abschluss noch ein Hinweis zu den gern verwendeten Untersetzern: Diese gefährden die Drainage normalerweise nicht und halten Ihren Terrassenboden schön sauber. Wenn allerdings immer Wasser darin steht, sollten Sie sie von Zeit zu Zeit leeren, im Winter dann ohnehin entweder ganz entfernen oder umdrehen. Denn wenn der Topf unten trocken ist, verträgt die Pflanze die Kälte besser.

Abflusslöcher im Topf werden mit Tonscherben abgedeckt.Ein Topf wird mit Blähton für eine Drainage befülltEin Vliestuch wurde in den Topf gelegtDer Topf wird mit Erde aufgefülltDer Topf wird mit Erde aufgefüllt

In einen Topf gepflanzte Zitruspflanze

Diesen Beitrag teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Keine Kommentare

Was sagen Sie dazu?