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Der Fächerahorn wertet jeden Garten auf

23. Mai 2022
Diverse Fächerahörner auf einer Verkaufsfläche.

Gärten haben viele Funktionen: sie bieten Platz, eignen sich für eigenes Obst und Gemüse, gewähren Tieren Schutz und erhalten die Vielfalt – aber vor allem ist es die Schönheit, die sie zu dem macht, was sie sind. Sonst könnten Sie ja auch ein Stück Ackerland, ein Feuchtbiotop oder einen Sportrasen nutzen. Unverzichtbar für die Schönheit eines Gartens ist ein Blickfang, und das am besten in Form eines Zierbaums. Bei den Zierbäumen ist seit Jahren der Fächerahorn ganz vorne. Das liegt an seiner Eleganz, seinem Farben- und Formenreichtum und nicht zuletzt auch daran, dass er sehr pflegeleicht ist. Lassen Sie uns einen kleinen Streifzug unternehmen!

Im Frühling wird der Fächerahorn für das Jahr fit gemacht: Er erhält seine jährliche Düngung, gelegentlich einen etwas größeren Topf – und schon ist er fertig für die Auslieferung. Kein Wunder, dass in unserer Baumschule derzeit der Eindruck eines japanischen Wäldchens herrscht, denn hier warten schon dutzende Sorten auf neue Liebhaber. Sie sind zwergwüchsig oder meterhoch, sattgrün oder rötlich belaubt, knorrig oder gertenschlank im Wuchs, breitkronig oder säulenförmig, haben mal mehr, mal weniger stark geschlitzte Blätter. Jeder von ihnen ist ein Blickfang für sich, aber ihre volle Wirkung entfalten sie erst in Ihrem Garten. Vor allem, wenn Sie ihren Fächerahorn gebührend in Szene setzen.

Fächerahorn im schwarzen Kulturtopf.

Der Fächerahorn wirkt das ganze Jahr über ästhetisch

Denn ein prachtvoller Fächerahorn wertet praktisch jede Umgebung auf. Der Baum lässt sich im Kübel auf Terrassen stellen oder wirkt als Solitär auf einem gepflegten Rasen. Er bereichert die Ästhetik eines fernöstlich inspirierten Gartens oder wirkt gemeinsam mit bunten Beeten und Rabatten. Und wenn Sie einige wenige Regeln einhalten, dann haben Sie jahrzehntelang Freude an ihm – das ganze Jahr lang. Im Frühjahr sind es die Triebe, im Sommer und Herbst die Laubfärbung und im Winter die elegante Silhouette und die bisweilen exotische Farbe seiner Äste, die das Auge erfreuen. Manche tragen rötliche, andere cremefarbene Rinde.

Beginnen wir mit zwei Klassikern: dem grünen und dem roten Schlitzahorn. Der grüne Schlitzahorn dissectum vividis hat grünes Sommerlaub, die rote Art dissectum „Inaba Shidare“ rotes; im Herbst leuchten beide Arten rot, der „Inaba Shidare“ natürlich noch intensiver als im Sommer. Sie sind deshalb so beliebt, weil sie fein ziselierte Blätter zeigen und einen leicht knorrigen, schirmförmigen Wuchs aufweisen, was für viele einen wesentlichen Reiz beim Fächerahorn ausmacht. Mit höchstens anderthalb Metern Wuchshöhe nach 10 bis 15 Jahren kann man sie auch in kleine Gärten integrieren und ohne Probleme in Kübeln halten.

Neben dem klassischen Rot sind auch orange und gelbe Herbstfärbungen vertreten

Etwas größer wird der „Orange Dream“; er wächst schneller und aufrechter, erreicht in derselben Zeit etwa zwei Meter, bleibt aber insgesamt kompakt. Seine Besonderheit sind die leicht orangefarbenen Triebe im Frühjahr und das intensiv orange leuchtende Herbstlaub. Noch größer wachsen „Osakazuki“ und „Indian Summer“, zwei Sorten, die vor allem wegen ihrer intensiv roten Blattfärbung im Herbst geschätzt werden und sich aufgrund ihrer Höhe vor allem als Solitäre eignen.

Wer gelbe Blätter bevorzugt, ist mit dem Goldfächerahorn oder „Aureum“ sicher glücklich. Die Blätter sind weniger stark geschlitzt und ähneln ein wenig dem Laub des Bergahorns, allerdings erreicht der Baum bei weitem nicht dessen Größe, sondern wächst filigran und bleibt insgesamt recht klein. Die ausgeprägteste Rotfärbung von allen entwickelt wohl der „Koto no ito“, eine ebenfalls recht kleine Art mit besonders stark geschlitzten Blättern. Den größten Rotanteil über die Saison hinweg hat wahrscheinlich der „Beni maiko“, der auf diese Weise einen starken farblichen Akzent in jeden Garten bringt.

Ein Baum, der gut in Kübeln gedeiht

Je nachdem, in welche Umgebung Sie Ihren Fächerahorn pflanzen, kommen auch die Farben und Formen anders zur Geltung. Wenn Sie einen Teich im Garten haben, passt zum Beispiel der „Koto hime“ sehr gut ins Bild. Seine Blätter sind im Sommer sattgrün, die schlanke und längliche Form erinnert entfernt an Bambus. Wer ein wenig stöbert, entdeckt möglicherweise auch das eine oder andere Exemplar der schlanken, rotlaubigen „Trompenburg“ (mit glänzenden Blättern) oder „Skeeters Broom“ (mit kleinem Laub und schöner Verzweigung). Der Silberahorn „Ukigumo“ ist dagegen silbergrün im Sommer und rosarot im Herbst. Weil Fächerahorne veredelt sind, gibt es sogar zweifarbige Varianten. Besonders gut für Kübel eignen sich „Englishtown“ und „Crimson Queen“.

Wofür auch immer Ihr Herz schlagen mag: Sie erhalten einen sehr pflegeleichten Baum, den Sie in der Regel nicht schneiden, nicht vor Frost schützen, selten wässern und kaum düngen müssen. Die Art kommt aus den lichten japanischen Bergwäldern und ist magere, durchlässige Böden und Halbschatten gewohnt. Sie vertragen keine Staunässe und mögen auch Lehmboden nicht gerne, deshalb sollte beim Pflanzen Sand, Kies oder anderes gröberes Material den Boden auflockern. Die Pflanzung auf einem kleinen Hügel verbessert die Drainage. Zugige Standorte sollte man meiden. In Kübeln sollte eine gute Drainage vorhanden sein.

Langanhaltende Schönheit und kaum Pflegeaufwand

Ein heller Platz im Garten und eine unterstützende Düngung im Frühjahr fördern die Herbstfärbung, bei praller Sonne können dagegen die Blattspitzen verbräunen (harmlos, aber nicht schön). Nur schwere Dürre stresst den eigentlich robusten Baum; hier helfen meist schon gutes Mulchen und gelegentliche Wassergaben an der Wurzel. Erhöhte Vorsicht ist hier bei Kübelpflanzen geboten; der Ballen sollte nicht völlig austrocknen.

Es ist nahezu unmöglich, Fächerahorne nicht schön zu finden – alleine schon aufgrund ihrer Vielgestaltigkeit. Über hundert Sorten sind bei den Züchtern zu finden, und selbst unser breites Sortiment ist letztlich das Ergebnis einer Qual der Wahl. Am liebsten hätten wir sie alle hier. Weil sie im Trend liegen und sehr begehrt sind, wird das Wäldchen wohl bald wieder verschwunden sein. Vielleicht haben auch Sie einen schönen Platz – der Fächerahorn wird es ihnen mit reicher Farbenpracht danken.

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