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Die beliebtesten Beeren der Saison: Himbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren

30. Mai 2022
Blaubeeren, Johannisbeeren und Himbeeren auf einem Holzlöffel

Also gut, Sie haben uns erwischt: Die beliebtesten „Beeren“ der Deutschen sind natürlich die Erdbeeren. Rein botanisch gesehen ist sie allerdings keine Beere, sondern… eine Nuss – genauer: eine Sammelnussfrucht! Aber das ist nicht der Grund, warum wir sie heute aussparen, sondern die Gemeinsamkeiten der drei anderen, richtigen Beeren. Sie wachsen nämlich an Sträuchern. Und wer einen Früchte tragenden Strauch sucht, der hat zurzeit eine reiche Auswahl an wunderbaren, wohlschmeckenden und vitaminreichen Arten, die garantierten Ertrag versprechen und überaus leicht zu kultivieren sind.

Seit zwei bis drei Jahren liegen kleinbleibende Obstgehölze sehr im Trend. Das ist nachvollziehbar: Viele Gärten sind in der Stadt nicht eben groß und ein ausgewachsener Baum passt dann eher selten hinein. Trotzdem ist es ein wunderbares Gefühl, seine eigenen Früchte zu ernten – und da kommen die niedrigeren, gut zu haltenden Beerensträucher gerade recht. Man pflückt die Köstlichkeiten nach Lust und Laune einzeln vom Strauch oder verarbeitet die Ernte zu Säften, Konfitüren, Likören, Gelees und Tortenbelag. Für Beeren braucht man nicht einmal einen Garten, denn sie lassen sich alle unkompliziert in Kübeln halten – perfekt für einen City-Balkon oder eine Terrasse.

Platz 1: Die Himbeere

Welch ein Genuss! Die weichen, süßen Früchte lösen sich, wenn sie reif sind, fast von alleine ab, rollen in die Handfläche und begeistern mit samtig-saftiger Konsistenz und komplexem Geschmack. Manche Arten tragen vom Frühsommer bis zum ersten Frost und sorgen so für stetigen Nachschub an gesunden Früchten, die sich auch in der Küche wunderbar einsetzen lassen. Vor allem Kinder lieben sie direkt vom Strauch.

Himbeeren sind äußerst robust und wachsen praktisch ohne jedes Zutun. Sie stehen gerne in halbschattigen, oft sogar in schattigen Lagen und stellen keine großen Ansprüche an die Pflege. Wer sich ein wenig um sie kümmert, hat trotzdem viel davon, denn die Himbeere dankt es mit gutem Ertrag. Vor allem das Zurückschneiden der Triebe fördert die Ernte und schützt vor der Himbeerrutenkrankheit. 

Es gibt zwei Arten: herbsttragende und sommertragende. Wer gerne schon im Sommer nascht, greift unter anderem zu den Sorten „Schönemann“ und „Zefa“, die besonders gut tragen. Die Früchte bilden sich auf einjährigem Holz, die jungen Triebe sollten also nicht abgeschnitten werden. Eine empfehlenswerte herbsttragende Sorte ist „Autumn Bliss“ oder kurz „Blissy“, die auf diesjährigem Holz blüht und fruchtet. Diese Triebe schneidet man nach der Ernte bodengleich ab. Herbsttragende bringen später Ertrag, sind aber weniger anfällig für Schädlinge. Weil der amerikanische Himbeerkäfer seine Eier in die Blüten legt, vermeiden Spätblüher seine Hauptfortpflanzungszeit und weisen kaum Fruchtmaden auf.

Viele Himbeeren nebeneinander

Platz 2: Die Blaubeere

Große, runde, saftige Vitaminbomben wie die Blaubeere sind gern gesehene Gäste im Garten. Hier unterscheidet man vor allem nach der Wuchshöhe: die Sorten „Bluecrop“ und „Goldtraube“ werden mannshoch und bis zu 1,50 Meter breit, so dass sie gute Gartenpflanzen abgeben. Sie stehen lieber sonnig bis halbschattig. Der reiche Ertrag wandert entweder direkt in den Mund oder bereichert die Kaffeetafel, denn die Beeren halten sehr gut ihren Saft, so dass Muffins oder Obsttorten herrlich frisch schmecken. Blaubeeren halten sich wegen ihrer dickeren Schale länger als Himbeeren.

Wer weniger Platz hat, entscheidet sich für zwergwüchsige Sorten mit dem Namen „Brazel Berry“. Diese gibt es mittlerweile in diversen unterschiedlichen Züchtungen wie zum Beispiel „Peach Sorbet“ oder „Jellybean“. Sie sind im Wuchs attraktiv und mit ihrem schönen, farbigen Austrieb in creme bis rosa sind sie bereits im Frühling eine Bereicherung der Balkonlandschaft. Zwergwüchsige Sorten haben außerdem den Vorteil, schon als junge Pflanze zu blühen und insgesamt besser zu tragen.

Viele frische Blaubeeren nebeneinander

Platz 3: Die Johannisbeere

Ein echter Klassiker ist die Johannisbeere – und von den genannten auch der größte Strauch. Bis zu zwei Meter hoch wächst er in sonniger bis halbschattiger Lage. Man unterscheidet rote, weiße und schwarze Sorten, die sich geschmacklich deutlich voneinander abheben. Was alle Johannisbeeren eint: sie sollten regelmäßig ausgedünnt werden, damit sie besser tragen. Das geschieht mit dem Ausschneiden der ältesten Triebe.

Rote Johannisbeeren sind am vielseitigsten: Sie schmecken pur, als Gelee oder als Zugabe in der Küche. Die „Jonkheer van Tets“ hat die größten Früchte, die „Rolan“ trägt besonders früh, die „Rovada“ eher spät. Aufgrund der Größe der Büsche ist die Ernte fast jedes Jahr gesichert.

Weiße Johannisbeeren sind die süßesten. Besonders die „Weiße Versailler“ ist sehr beliebt. Die Früchte wirken durchscheinend und werden auch von Vögeln erst spät entdeckt, so dass mehr für die Familie übrigbleibt. Weil sie seltener sind als die roten, greifen Gäste gerne neugierig zu und loben den frischen, dabei nur wenig säuerlichen Geschmack.

Die schwarzen Johannisbeeren, auch Cassis genannt, sind dagegen viel herber im Geschmack und eignen sich eher für die Verarbeitung. Die süßeste Sorte ist die „Ometa“, die aromatischste die „Kristin“ und die mit den größten Früchten heißt „Big Ben“. Wer sich ein bisschen Mühe mit der Verarbeitung macht, wird reich belohnt, denn dann entfalten die Beeren ihr ganzes Potenzial – in Konfitüren, Säften und Likören. Der Cassis hat übrigens den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Beeren.

Johannisbeeren an einer Rispe

Beeren sind pflegeleicht und ideal für Anfänger

Blaubeeren lieben allgemein eher sauren, nährstoffarmen Boden. Daher ist bei der Pflanzung im Freien sowie im Kübel die Zugabe von Rhododendronerde zwingend notwendig!
Bei Him- und Johannisbeeren greift man auf klassische Kübelpflanzenerde zurück. Danach kann man sich praktisch schon auf die Ernte freuen. Und die gelingt auch Anfängern. Vielleicht sind Beeren deshalb so beliebt.

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