Wir erkennen sie schon bei der Lieferung: die akkurat dreieckig gewachsenen Nordmann- und Edeltannen aus der Eifel. Direkt an der luxemburgischen Grenze zieht die Familie Thielen ungewöhnlich schöne Bäume heran – mit dichter Krone und perfekter Form. Wie schaffen sie das? Das Geheimnis liegt ein einer Mischung aus Zucht und Pflege, Klima und Boden. Und schonender Behandlung.
Seit zwei Jahren beliefert uns der Forstbetrieb Thielen – und man merkt: die Kundinnen und Kunden haben ein Auge für schönen Wuchs und greifen schnell und beherzt zu. Kaum jemand hält sich allzu lange an den Reihen auf, in denen die Nordmanntannen platziert werden, Vergleiche sind meist nicht nötig. Denn man sieht auf den ersten Blick, dass hier außergewöhnlich ästhetische Weihnachtsbäume stehen.
Wer aber trotzdem genau hinsieht, bemerkt an einigen Exemplaren kleine Ringzeichnungen an der Krone. Diese kommen von kleinen Klammern, die rechtzeitig um den obersten Trieb gelegt werden. Sie drücken den Saft ab und verleiten die Tanne dazu, nicht weiter in die Höhe, sondern in die Breite zu wachsen. Die Seitentriebe stauchen und verdichten die Krone – ganz ohne Präparate, wie es in anderen europäischen Ländern Usus ist. Mehr noch: Auch die Äste werden ganz behutsam in die richtige Richtung gelenkt. Dazu dient eine Schiene, die einige von ihnen miteinander verbindet. So stehen sie im richtigen Winkel vom Stamm ab.
Die „Königin der Nordmanntannen“ – eine alte georgische Sorte
Aber wir fangen ja von hinten an. Das Leben eines Weihnachtsbaumes beginnt doch mit dem Samen. Und der hat es in sich: Inhaber Roman Thielen, der den Betrieb in dritter Generation führt, erinnert sich noch daran, wie sein Vater Werner Thielen in den Achtzigern eine neue Waldfläche kaufte. Schon auf den ersten Blick fielen die hohen, jahrzehntealten Nordmanntannen ins Auge: schlank, stark und wunderschön. Sie waren alt genug, um bereits Zapfen in der Krone zu tragen. Wie wäre es, fragte man sich in der Familie, wenn man diese für die Zucht nutzt?
Es stellte sich heraus, dass die Bäume zu einer alten georgischen Sorte gehörten, die selbst im Kaukasus selten geworden ist. In der Branche nennt man sie „Königin der Nordmanntannen“. Sie in Deutschland zu züchten, konnte sich damals niemand vorstellen, denn die klimatischen Bedingungen galten nur im Heimatland als ideal. Allen Unkenrufen zum Trotz begannen die Thielens, Zapfen zu ernten – eine delikate Angelegenheit, die gute Ausrüstung erfordert, denn sie hängen oft über 30 Meter über dem Boden.
Eigene Zucht in Deutschland: ein seltener Fall
Nach knapp 20 Jahren waren die Zuchterfolge so überzeugend, dass nicht nur eine ganze Armada perfekter Bäume im Wald stand, sondern der Betrieb die Sämereien zu vermarkten begann. Die geernteten Zapfen werden per Schnittprobe analysiert und die besten dann für die Anzucht verwendet. Und hier kommen noch weitere Faktoren zum Erfolg hinzu: Das Waldstück liegt an einem Hang zu einem Flusstal, so dass hier die richtige Mischung aus winterlichem Frost und jährlichem Niederschlag das natürliche Wachstum unterstützt.
Auch der Boden leistet seinen Beitrag. Schließlich liegt ein großer Teil der Biomasse eines Baumes unter der Erde; je besser er versorgt wird, desto gesünder ist er. Die Böden der Region haben genügend Grundwasser und reichen tief. Der hohe Humusanteil mit reichem Tierleben hat sich über lange Jahre entwickelt und stärkt die Bäume. Gießen müssen die Thielens nicht. Sehr wohl aber ist die richtige Pflege wichtig. Diese wird schonend betrieben – ohne Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngern.
Handarbeit für eine schonende Aufzucht der Bäume
Diese Pflege bedeutet viel Handarbeit. Neben dem Klammern der Kronen und dem Richten der Äste werden bei einer Begehung zum Winterende alle erfrorenen Triebe entfernt. Und wenn die schöne Jahreszeit beginnt, wird rund um die jungen Bäume das Gras und Kraut gemäht, denn schnell wachsende Pflanzen können durchaus stattliche Höhen erreichen und dann das Wachstum der Bäume behindern. Nach etwa sieben Jahren Wachstum wird der durchschnittliche Weihnachtsbaum geschlagen und in den Handel gebracht. Die hohen Tannen liefern neue Samen für die nächste Generation. Und weil der Wald nachhaltig beplant wird, gibt es keine größeren Flächen mit Kahlschlag.
Ein Weihnachtsbaum von der Familie Thielen ist also nicht nur schön, sondern auch ein schonend aufgezogenes und naturgerechtes Qualitätsprodukt. Es gibt ihn natürlich zum gleichen Preis wie gleich große Bäume von anderen Anbietern. Und wenn Sie noch etwas zum Schmücken brauchen – Sie wissen ja, direkt nebenan haben wir mit unserem Weihnachtsbazar Kölns größte Weihnachtsausstellung.
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