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Palmenland Deutschland – mit der Hanfpalme ist das möglich

22. Dezember 2022
Chinesische Hanfpalme vor Dinger’s Gartencenter Köln.

Palmen sind nicht winterhart? Ja, zumindest gilt das für die Mehrzahl der Vertreter: Kokospalme, Dattelpalme, Ölpalme sind typische Exoten, die es abseits ihrer tropischen Heimat eigentlich nur in temperierter und überwachter Umgebung aushalten. Die Chinesische Hanfpalme ist da etwas anders: Bis 15 Grad minus verträgt sie auch die hiesigen Winter größtenteils gut – und sieht genauso schön aus wie jede andere Palme auch. Auch wir lieben die Hanfpalme. Sie steht in mehreren Exemplaren gleich vorne an unserer Einfahrt und gehört damit zu den ganz typischen Dinger’s-Gewächsen.

Palmen im Winter – gut, das kennt man auch als Irland- oder Frankreich-Urlauber. Denn hier waren die Temperaturen direkt am Atlantik auch vor Jahrhunderten schon so mild, dass die Fächerpalmen dort gut gediehen und bis heute ganze Küstenlandschaften prägen. Seit wir in der Rheinischen Bucht kaum noch strenge Fröste fürchten müssen, erobert die überaus dekorative Hanfpalme auch unsere Gärten, Parks und Arboreten. Sie gedeiht in Kübeln, kann aber auch direkt in den Boden gepflanzt werden. Und sie erreicht ordentliche Höhen, die eine kleine Gartenlandschaft deutlich prägen können – mit echtem, exotischem Urlaubsfeeling.

Wer seinen Garten mit einer Hanfpalme schmücken will, muss nur wenige Dinge beherzigen, denn der Baum ist recht pflegeleicht. Sein natürliches Vorkommen in den Höhenlagen der süd- und ostasiatischen Gebirge (zum Beispiel bis weit über 2000 Meter im Himalaya) macht ihn zu einem robusten Gesellen: Die Hanfpalme ist Schnee, Regen, Trockenheit und Wind gewohnt. Schlecht verträgt sie längere Trockenphasen, noch viel schlechter Staunässe. Eine Palme darf einfach niemals sumpfig stehen. Lockerer, humusreicher Boden und ein heller, sonniger bis halbschattiger Standort sind dagegen ideal.

Die chinesische Hanfpalme ist winterhart.

Pflegeleicht und schön: zu Recht ist die Hanfpalme besonders beliebt

Wer noch nie Palmen im Garten hatte, sollte eins wissen: Jede Palme hat ein Herz. Es sitzt dort, wo die neuen Blätter austreiben, also oben am Stamm. Deshalb kann man Palmen nicht zurückschneiden, ohne sie zu töten. Nur die Blätter vertragen einen Schnitt, wenn sie beispielsweise vertrocknet sind; der Baum selbst wächst weiter bis zur vollen Höhe. Das ist auch kaum dramatisch: In ihrer Heimat wachsen Hanfpalmen bis zu 12 Meter hoch, hierzulande wird dies nur bei guten klimatischen Bedingungen erreicht. Sie entwickeln aber ihre volle Form – mit einem hohen, schlanken, von dichtem Bast umhüllten Stamm und eine schopfartige Krone mit schönen Wedeln. In warmen Jahren blühen die Palmen sogar, auch wenn sie bei uns nur selten Früchte ausbilden.

Die Vorbereitungen für den Winter sind schnell gemacht. Ganz junge Pflanzen sollten innen stehen. Sind sie bereit für das Einsetzen in den Boden, ist für die ersten Jahre eine Schicht Mulch gegen zu starke Fröste hilfreich. Kübel sollten mit isolierendem Material vor Frosteinwirkung geschützt werden. Ausgewachsene Bäume brauchen kaum Schutz. Hier empfiehlt es sich, die Kronen gegen Schneelast zusammenzubinden. Ganz schlecht dagegen ist das komplette Einpacken des Baumes in Blasenfolie oder andere Kunstmaterialien, die Kondenswasserbildung begünstigen. Hier bilden sich schnell Pilze, und die schädigen den Baum viel mehr als Kälte.

Wedel einer chinesischen Hanfpalme im Winter, mit roter Christbaumkugel.

Tropisches Ambiente Hanfpalmen in Kombination mit Zwergpalmen

Wenn Sie Palmen schätzen, fahren Sie mit der Hanfpalme eigentlich immer gut. Vorsicht geboten ist im Bergland, wo die Winter deutlich kälter ausfallen, und an exponierten, windigen Stellen. Bei Gefahr starken Frostes können Sie sich für eine Topfversion entscheiden, die Sie dann einfach per Sackkarre in eine geschützte Umgebung stellen. Die Hanfpalme lässt sich nämlich sehr gut in Kübeln ziehen, erreicht dort meist noch zwei bis vier Meter Höhe, beansprucht aber vor allem für den Wurzelballen sehr viel Raum. Wer das leisten kann, der zieht Hanfpalmen vielleicht auch gerne auf der Dachterrasse groß. In Kübeln sind die Pflanzen allerdings nicht nur empfindlicher gegen Frost, sondern trocknen auch schneller aus und brauchen daher eine regelmäßige Überwchung. 

Beet- und Terrassenlandschaften mit Hanfpalmen wirken übrigens noch schicker, wenn diese abwechselnd mit Zwergpalmen begleitet werden. Zwergpalmen wachsen sehr langsam, bleiben dabei buschig und ergänzen so das Bild, indem sie der niedrigeren Ebene ebenfalls ein dichtes, grünes Gepräge aus Wedeln verleihen. Dann zieht schon beim ersten frühlingshaften Sonnenschein ein richtig tropisches Ambiente im Außenbereich ein. Die Zwergpalmen stehen übrigens vorne in der Baumschule direkt neben den Hanfpalmen.

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