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Cola zum Essen, Käse zum Würzen, Austern als Blätter: Was Kräuter können

1. Juli 2024
Austern-Pflanze im Gartencenter

Kräuter gehen immer! Sie nehmen kaum Platz ein, lassen sich leicht kultivieren und finden vielseitige Verwendung in der Küche. Selbst im Balkonkasten oder vor dem Fenster haben Liebhaber ihre Freude an ihnen, denn sie sehen auch noch gut aus, riechen angenehm und ihre Blüten sind auch für Bienen eine Bereicherung des Speisezettels. Manche von ihnen kennen Sie vielleicht noch nicht, denn die Züchter holen aus ihnen Geschmacksrichtungen heraus, bei denen der Gaumen ganz neue Erfahrungen macht – hier ein Streifzug durch die interessantesten Varianten.

Statistiken gibt es mittlerweile zu jedem erdenklichen Thema, sogar zu Kräutern. Sie verraten uns, dass die Deutschen mit großem Abstand am liebsten die Petersilie in der Küche verarbeiten – mit gebührendem Abstand gefolgt von Basilikum, Kresse und Schnittlauch. Die Auswahl unserer Kräuter hat in den letzten Jahren zugleich immer weiter zugenommen, denn sie sind nicht nur in Gerichten sehr beliebt, sondern auch in Getränken – so die Minze im Hugo oder Mojito, der Rosmarin in der Margarita oder sogar der Salbei im Martini. Manchmal ist es auch einfach schön ein Blatt abzuzupfen, zwischen den Fingern zu zerreiben oder zu kauen. Dann kann es sogar nach Limonade oder Kaugummi schmecken.

Basilikum, Koriander oder Minze: die Sorten werden immer mehr

Und weil Kräuter nicht nur gut in jeden Haushalt passen, sondern auch ein günstiges und zugleich beliebtes Mitbringsel sind, erfreuen sie sich ungebrochener Beliebtheit. Jedes Jahr stehen bei uns Dutzende Sorten – vom Klassiker bis zum exotischen Kraut. Manche haben gar mehrere Varianten für Feinschmecker zu bieten: Es gibt griechisches Basilikum, Thai-Basilikum, hitzebeständiges Strauch-Basilikum und eigens für Italienfreunde gezüchtetes Pesto-Basilikum. Vietnamesischer Koriander ist milder als persischer. 

Bei der Minze verliert bisweilen sogar der Profi den Überblick. Neben Tee-Minze und Cocktail-Minze gibt es Sorten, in die sich alle erdenklichen Geschmäcker mischen: Ananas, Mandarine, Erdbeere, Banane und sogar Schokolade. Und dann gibt es noch die marokkanische oder die englische Minze – jeweils mit speziellen Geschmacksnuancen, die der Länderküche das gewisse Etwas geben.

Bananen-Minze im Gartencenter.

Grüne Blätter, die nach mehr schmecken: Genuss ohne Verzicht

Aber kennen Sie zum Beispiel das Cola-Kraut? Es riecht und schmeckt tatsächlich nach Cola – und lässt sich als Infusion prima für die Zubereitung von Eistees und anderen Erfrischungsgetränken verwenden. Die Austernpflanze dagegen bereichert Salate und Brotaufstriche mit einem spürbaren Hauch von Muschelgeschmack. Kein Wunder, dass sie Salz liebt und daher alleine stehen sollte. Und wer schon mal ein Blatt Käsekraut zerkaut hat, weiß, dass es Veganern an wenig fehlt, wenn sie es in der Küche verwenden.

Dass alles, was es da zu Kosten gibt, letztlich Grünzeug ist, erweist sich nicht nur bei Veganern als großer Vorteil: Knobi-Gras schmeckt wie richtiger Knoblauch, macht aber keinen Mundgeruch. Pilzkraut schmeckt herrlich nach Champignons und stellt kein Problem bei Histamin-Unverträglichkeit dar. Stevia süßt fast wie Zucker und hat viel weniger Kalorien. Wer dagegen richtig Spaß beim Kosten haben will, ist mit dem Prickelkraut gut beraten: auf der Zunge stellt sich nach kurzer Zeit ein Kribbeln ein, das an Brausepulver erinnert und abwechselnd scharfen, salzigen und süßen Geschmack abgibt.

Stevia-Pflanze im Gartencenter

Der Meerrettich ist zurück – wann kommt der Waldmeister?

Natürlich gibt es auch bei Kräutern Modetrends – diese betreffen eher die bereits bekannten Sorten. Derzeit sind vor allem die japanisch angehauchten Sorten beliebt: Die Edamame-Bohne zum Beispiel ist seit einiger Zeit wieder im Kommen. Neu ins Programm hat der Wasabi-Rucola gefunden. Und auch der gute alte Meerrettich hat wieder viele Fans. Gespannt sind wir schon darauf, ob der Waldmeister, mit dem die Mai-Bowle von Oma immer so gut geschmeckt hat, wieder auf den Wunschzettel der jüngeren Generation findet.

Meerrettich-Pflanze im Gartencenter.

Denn es sind vor allem junge Leute, die den Kräutern zu ihrem Höhenflug verhelfen. Offenheit und Neugier, Lust am Genuss und eine neue Hinwendung zum Selbermachen von coolen Drinks und exotischen Snacks gehören zu ihrem Lebensgefühl. Und weil sie oft noch keinen großen Garten haben, machen sie die Platznot zur Tugend und statten ihre Balkone oder Fensterbretter eben mit diesen pflegeleichten Schönheiten aus. Denn auch das sollte man nicht verschweigen: Kräuter sind nicht zuletzt wunderbare Zierpflanzen.

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