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Kräuter – Aromatische Vielfalt für alle

19. April 2019

Kräuter sind etwas Fantastisches: Sie sehen gut aus, riechen gut – und sind größtenteils anspruchslos. Deshalb passen sie nicht nur in jedes Beet, sondern meist auch in Kübel auf der Terrasse, Blumentöpfe auf dem Balkon und sogar in Kästen vor dem Fenster. Am besten machen sie sich direkt vor der Küche, denn dann kann man sie auch gleich pflücken, wenn das Essen eine besondere Note braucht.

Im Februar wurde ganz Westeuropa von Dauersonne und einem kräftigen Temperaturschub überrascht. Das erste, wonach Kunden suchten, waren Küchenkräuter – und zwar nicht nur saisontypische wie Bärlauch oder Waldmeister, sondern auch die klassischen Gewürzkräuter. Die Gärtnereien aus der Region lieferten Petersilie, Schnittlauch und die ersten exotischeren Arten. Rosmarin, Thymian und andere mediterrane Kräuter konnten wir aus Italien beziehen. Dort war der Winter ziemlich feucht, so dass sich hier schon kräftige Pflanzen entwickelt hatten. Aber erst jetzt, zu Frühjahrsbeginn, ist das Sortiment wirklich komplett: Mehrere Dutzend Arten mit verschiedensten Geschmackszüchtungen stehen im Pflanzenverkauf bereit.

Die Top 3: Rosmarin, Minze, Thymian

Und auch dieses Jahr bestätigt sich für uns wieder die seit Jahren stabile Hitliste der beliebtesten Kräuter.
Auf Platz 1: der Rosmarin. Die robuste, hoch aromatische Pflanze übersteht auch strenge Winter und verbreitet doch ein sonnig-mediterranes Flair. Man nutzt sie ihn allem für Fleischgerichte, Back- und Bratkartoffeln, aber auch für Saucen. Zu Gegrilltem schmeckt Rosmarin besonders gut: Kenner marinieren Fleisch oder auch Feta im Voraus, damit der Geschmack ordentlich durchzieht.

Auf Platz 2: die Minze. Diese wächst am besten im Beet und liebt den Halbschatten. Deshalb ist ein Platz unter Sträuchern besonders gut geeignet. Die Minze treibt jedes Jahr neu aus, verbreitet sich teils von selbst und wächst bis zu einem halben Meter hoch. Sie ist ideal um Suppen, Soßen und Salate zu würzen, auch für Süßspeisen eignet sie sich hervorragend. Am liebsten verwendet man sie aber nach wie vor für einen Aufguss mit heißem Wasser. Ein hausgemachter Pfefferminztee ist einfach köstlich. In den letzten Jahren sind immer mehr Varianten hinzugekommen: Die Pfefferminze, die marokkanische Minze und die Thai-Minze haben durch neue Züchtungen noch weitere Variationen erfahren, etwa die Schoko-, die Bananen- oder die Erdbeerminze. 10 bis 12 Sorten sind bei uns in der Regel vorrätig.

Frostharte Sorten lohnen schon jetzt, Einjährige später

Platz 3 belegt der Thymian. Dieser wird ähnlich eingesetzt wie der Rosmarin und ergänzt ihn hervorragend. Wie die anderen beiden Kräuter eignet er sich auch für die Verfeinerung von Getränken, etwa Longdrinks und Cocktails. Kenner schätzen den Thymian auch als Gesellschaftspflanze, denn er hält viele Schädlinge von empfindlichen Nachbarn ab. Vor allem Tomaten freuen sich über die Beetgemeinschaft mit Thymian.

Insgesamt lassen sich die Kräuter in frostresistente und frostempfindliche Arten aufteilen. Die heimischen Arten sind allesamt frosthart und haben das ganze Jahr über Saison. Neben Petersilie und Schnittlauch, Bärlauch und Waldmeister betrifft das auch zum Beispiel die Verbene, den Ysop oder die Melisse. Unkompliziert sind auch die meisten mediterranen Arten, etwa das beliebte Pizzagewürz Oregano, der frisch noch einmal deutlich besser schmeckt. Krautige Pflanzen sind dagegen nicht frostsicher, auch die einjährigen Kräuter sind jetzt, in der Keimphase, sehr empfindlich. Deshalb sollte man mit Basilikum ebenso warten wie mit Dill, Kerbel, Fenchel und manchen Bohnenkraut-Sorten. Auch Spezialzüchtungen – selbst wenn sie schon als fertige Pflanzen in den Töpfen stehen – sollten zumindest in kalten Nächten noch abgedeckt werden. Sonst ist wenig zu beachten. Kräuter mögen meist Sonne und vertragen keine Staunässe. Ansonsten kann man sie einfach einsetzen und wachsen lassen. Nicht einmal Dünger verlangen sie.

Kräuter sind ein beliebtes Mitbringsel

Der Ausnahmesommer 2018 hat in manchen Beeten trotzdem Schaden angerichtet; manche Kräuter sind über die Sommerferien verdorrt. Jetzt ist die ideale Zeit, die Reihen wieder zu schließen und sich einmal umzusehen, ob man nicht auf die eine oder andere Art seinen Speisezettel bereichern kann. Beliebt sind zum Beispiel Zitronengras, Colakraut, Estragon, Gyros-Kraut, Majoran, Rucola oder Grill-Wacholder. Auch Rhabarber, eigentlich ein Gemüse, eignet sich zum Verfeinern von Speisen. Und auch der Lavendel sieht nicht nur als Zierpflanze schön aus, sondern trägt mit kräftigen ätherischen Ölen zum Gelingen vieler Gerichte bei – von der Marmelade bis zum Risotto.

Als Mitbringsel sind Kräuter immer beliebter geworden. Gerne verschenkt man die ein oder andere Pflanze – oder gleich ein ganzes Sortiment! Es gibt bei uns zum Beispiel Sechser-Gruppen zu bestimmten Themen wie Grillen, Desserts, Tee oder Pesto. Auch Kinder sind von Kräutern begeistert, denn sie eignen sich nicht nur hervorragend als dankbare Anfängerpflanze, sondern lassen sich eben auch probieren. Ungiftig, lecker, anspruchslos: was gibt es Besseres für die ersten Erfolge im Garten?

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