Zimmerpflanzen sind etwas Schönes, denn sie verbreiten gute Luft und gute Laune in Wohnungen und in Büros. Kein Wunder, dass sie derzeit wieder sehr in Mode sind – sehr viele Menschen haben sie wiederentdeckt und interessieren sich für die Vielfalt, die Innenräume bereichert. Manche Räume liegen allerdings wirklich ungünstig: gerade in dicht bebauten Vierteln macht sich das Sonnenlicht rar. Besonders betroffen sind Souterrain- und Kellerwohnungen, West-Ost-Lagen mit Baumbestand und Räume mit stark verschatteten Balkonen und Loggien. Auch dreifachverglaste Fenster halten überraschend viel Licht ab. Welche Zimmerpflanzen machen das mit?
Es ist wohl jedem klar, dass es ganz ohne Licht nicht geht: Pflanzen können nur leben, wenn sie Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten. Generell gilt außerdem: Licht ist wichtig, aber direkte Sonne vertragen nur wenige Zimmerpflanzen: Sukkulenten und Kakteen, Yucca, Cycas und Elefantenfüße gehören zu den sonnenliebenden und -verträglichen Arten, der Rest bevorzugt indirektes Licht. Aber von ihnen gibt es einige Gesellen, die in dieser Hinsicht wirklich bescheiden bleiben und erstaunliche Überlebenskünste zeigen – sie überleben selbst in dunkleren Ecken, etwa 3–4 m vom Fenster entfernt.
Schusterpalme, Efeutute und Fensterblatt: echte Schattenkönige
Den ersten Platz in dieser Kategorie verdient sicherlich die Schusterpalme. Sie ist eine der ältesten Zimmerpflanzen und aufgrund ihrer Genügsamkeit sehr beliebt. Man kann sie bis zu vier Meter von einem Fenster entfernt aufstellen – das ist Rekord. Ihren Namen hat sie daher, dass man sie sogar in den lichtarmen Ateliers von Schustern antraf. Sie hat große, glänzende Blätter und kann bis zu einem halben Meter hoch wachsen, so dass sie kräftige grüne Akzente setzen kann.
Platz zwei: die Efeutute. Wie die Schusterpalme stammt sie aus dem dichten Dschungel Südostasiens, und ist eigentlich eine Kletterpflanze. Dadurch eignet sie sich in Zimmern gut als Ampelpflanze. Panaschierte Sorten sollten heller stehen, damit sie ihre Zeichnung behalten. Weil die Efeutute gut rankt, kann man sie zur Wandbegrünung einsetzen – das und die luftfilternden Eigenschaften machen sie zu einer sehr beliebten Büropflanze.
Auf Platz drei rangiert die Monstera, die auch Fensterblatt genannt wird. Hier haben wir es mit einer beeindruckenden Pflanze zu tun, die allein durch ihre Größe, aber auch ihre charakteristisch geschlitzten Blätter beeindruckt. Bis zu drei Meter hoch kann die in Lateinamerika heimische Pflanze in Innenräumen werden. Damit ist sie ein garantierter Blickfang. Kein Wunder, dass die pflegeleichte Zimmergenossin derzeit richtig gehypt wird und sowohl bei Jung und Alt sehr beliebt ist!
Auch einige andere Sorten vertragen relativ schattige Standorte:
Die Zamioculca oder Glücksfeder ist so anspruchslos in der Pflege, dass sie ein perfektes Geschenk für Menschen ohne jeden grünen Daumen ist. Sie hat eine ansprechende Wuchsform und einen glänzenden Überzug, der Wasser in der Pflanze hält und gut zu ihrer dunkelgrünen Farbe passt. Die Chamaedorea (Bergpalme) ist eine richtige Schreibtischpalme mit ihrer Wuchshöhe zwischen 60 und 80 Zentimetern und den filigranen Stielen, die elegante Wedel tragen. Und die Sansevieria (auch Bogenhanf) ist schon lange ein Klassiker der Inneneinrichtung. Die Blattsukkulente gibt es in zig Arten, die bekannteste ist wohl die legendäre „Schwiegermutterzunge“ mit lanzettförmigen, gelbgeränderten Blättern. Aber auch zylindrische und fleischige Blattformen sind beliebt.
Näher am Fenster stehen möchten der Cissus, das Einblatt (Spathiphyllum), die Steckenpalme (Rhapis) und der Efeu. Es braucht manchmal ein wenig Fingerspitzengefühl um herauszubekommen, wie dunkel eine Pflanze wirklich stehen darf. Übrigens sind auch die Wände zwischen den Fenstern besonders schattige Plätze, denn das Licht geht fast immer an ihnen vorbei in den Raum hinein. Wenn eine Pflanze doch zu dunkel steht, können Sie dies aber schnell erkennen, denn dann ist ein besonders starker Wuchs zum Licht erkennbar. Auch reagieren manche Arten mit Blattfall. Manchmal kann man sich dann mit Pflanzenleuchten behelfen – aber in der Regel reicht es, sie einfach näher ans Licht zu rücken.
Ein Tipp zum Schluss: Stellen Sie Zimmerpflanzen, die kein Sonnenlicht mögen, im Sommer besser nicht nach draußen. Zwar lieben sie Wärme, aber keine Sonnenstrahlen; manche reagieren mit Verbrennungen, wenn sie nicht aufwändig akklimatisiert werden. Und für Innenräume haben Sie sie ja schließlich auch gekauft.
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