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Magnolien – die Krönung jedes Gartens

31. März 2021
Blühende Magnolien

Sie gelten zu Recht als die Königinnen der Bäume und haben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf jeden Betrachter: die Magnolien eröffnen in den meisten Gärten den Frühling mit überbordender Blütenpracht. Ihre Blüte währt nur etwa zwei Wochen und ist eine delikate Angelegenheit, denn Spätfröste können das faszinierende Spiel der Formen und Farben schnell beenden. Liebhaber nehmen das gerne in Kauf, denn Magnolien haben noch viel mehr zu bieten als eine schöne Blüte.

Welches ist Ihre Lieblingsmagnolie? Es gibt immerhin über 200 Arten und noch mehr Züchtungen – und jede hat ihren besonderen Charme. Magnolien können stattliche Bäume mit ausladender Krone werden und durchaus auch bei uns zehn Meter hoch werden. Sternmagnolien dagegen sind eher kleine Ziersträucher, die besonders früh im Jahr schneeweiße Blüten bilden. Manche bevorzugen immergrüne Magnolien, die vom Blatt her ein wenig den Gummibäumen ähneln und im Garten besonders exotisch wirken.

Blüten einer Sternmagnolie

Wenn Sie noch nicht genau wissen, in welcher Farbe Ihre Magnolie blühen soll, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt, sie in unserer Baumschule einmal genauer anzusehen. Denn während die Magnolien im Freiland größtenteils ihre Blüten noch nicht geöffnet haben, stehen sie bei uns unter Glas recht gut geschützt und haben schon ihre volle Pracht entfaltet. Riechen sie gerne einmal daran: die meisten Blüten entfalten einen delikaten Duft!

Riesige Blüten in vielen Farbvarianten

Die Bäume präsentieren sich mit bis zu faustgroßen Blüten in vielen Schattierungen: Die meisten Vertreter der weitverbreiteten Magnolia soulangeana entfalten sich in Weiß, Rosa oder feinen Übergängen zwischen beiden Farben. Die „Jeannie“ und die „Black Tulip“ blühen dunkelpurpur und die „Daphne“ sogar in zartem Gelb! Die immergrüne Magnolia grandiflora treibt ihre Blüten erst ab Mai aus, dafür sind sie aber besonders groß, duftend und strahlend weiß. Mit einem Durchmesser von 25 Zentimetern und mehr gehören sie zu den größten Baumblüten der Welt.

Blüte einer Magnolie

Nach der Hauptblüte findet man auch im Verlauf des Sommers immer wieder einzelne Blüten am dann grünen Baum, einige Züchtungen haben sogar im Spätsommer eine regelrechte Zweitblüte. Aber auch ohne Blüten macht eine ausgewachsene Magnolie einen stattlichen Eindruck: Sie wächst langsam, aber stetig und bildet dabei teils mächtige, formschöne und imposante Kronen aus. 

Ein imposanter Anblick in jeder Jahreszeit

Ihre dunkelgrünen, leicht ledrigen Blätter geben Schatten und schützen auch vor leichtem Nieselregen, so dass viele unter einem Magnolienbaum gern ihren bevorzugten Sitz- und Essplatz im Garten wählen. Gerade in unseren immer heißeren Sommern genießt man den leicht feuchten Schatten eines solchen Baumes noch mehr als den trockenen Schatten einer Markise, denn die Kühle ist hier deutlicher spürbar und die Luftbewegung macht das Frischeerlebnis noch angenehmer. Profis pflanzen sie sogar nahe an die Terrasse, wo sie mit geschicktem Zuschneiden wie ein Schirm wirkt.

Blühende Magnolien Bäume

Auch im Winter genießt man den Anblick gerne. Sowohl die Stamm- als auch die Strauchformen neigen dazu, sich stark zu verästeln und wählen dabei mitunter gewundene Wege. So ergibt sich ein dichtes, markantes, leicht bizarres Astbild. Immergrüne Arten behalten dann ohnehin ihr Blattkleid. Das macht sie allerdings auch empfindlicher: Ein Kälteschutz und regelmäßige Wassergaben werden von der Pflanze, die auch in der Kälte noch Photosynthese betreibt, dankbar angenommen.

Es gibt keinen Grund, eine Magnolie nicht zu pflanzen

An ihren Standort hat eine Magnolie zwar keine großen Ansprüche – sie ist ursprünglich eine Waldpflanze. Wer ihr aber volle Geltung verschaffen will, wählt einen sonnigen, geschützten Standort und lässt sie als Solitär wirken. So blüht sie auch schöner und ausdauernder. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, gerade altes Holz blüht oft am schönsten. Wenn sie allerdings mehr Platz wegnimmt als gedacht oder wenn man sie als Hecke einsetzen will, dann kann sie auch geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst, wenn der Saftdruck nachlässt.

Es gibt eigentlich keinen Grund, eine Magnolie nicht zu pflanzen. Einzig die Blütenbestäuber haben nicht viel von ihr. Das liegt nicht einmal daran, dass sie keine einheimische Pflanze ist, sondern schlicht an der Tatsache, dass die Magnolie evolutionsgeschichtlich älter ist als Honigbienen oder Hummeln. Sie pflanzt sich mithilfe eines Käfers fort, der an Nektar wenig interessiert ist und lieber ausgiebig an der Blüte frisst, bevor er mit reichlich Pollen behaftet weiterzieht. Dafür aber haben Magnolien für den Menschen interessante Eigenarten: In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Rindensaft als Entzündungshemmer und Beruhigungsmittel eingesetzt – und in der chinesischen Küche gelten ihre Blüten ausgebacken als eine Delikatesse. 

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