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Können Kunstpflanzen wachsen? Je nachdem schon.

19. Februar 2020
Blattwerk von künstlichen Pflanzen

Ja, Sie haben richtig gelesen. Und nein, die einzelne Kunstpflanze wächst natürlich nicht. Trotzdem gibt es immer größere Exemplare: mannshohe Kokospalmen und Birkenfeigen, beeindruckende Pfeilblätter und täuschend echte japanische Kirschen. Sie machen dunkle Wohnungen, Großraumbüros oder Ladenflächen zu blühenden und grünenden Landschaften. Dabei werden sie den Originalen nicht nur im Aussehen immer ähnlicher, sondern sind bisweilen sogar mit natürlichen Fasern ausgestattet. Wer es noch authentischer haben möchte, stellt sich echte Baumstämme auf und dekoriert sie mit Kunstblumen.

Kunstblumen sind etwas ganz Besonderes. Sie können auch dort stehen, wo noch nicht einmal Schusterpalmen gedeihen würden und sie brauchen – außer jährlichem Abstauben – keinerlei Pflege. Schon seit Längerem dehnt sich unsere Seidenblumenabteilung immer weiter aus und hat mittlerweile sogar die alte Floristik-Theke erobert, auf der früher echte Schnittblumen verarbeitet wurden. Rundherum stehen sie, die groß gewachsenen Kunstpflanzen: Eindrucksvolle Solitäre, ausgeführt als Baum oder Strauch, Schlingpflanze oder fleischige Staude. Selbst die beliebte Monstera gibt es schon in der künstlichen Variante. Es ist die größte Kunstblumenausstellung in der ganzen Region; selbst deutschlandweit wird man kaum mehr Auswahl finden.

Auf diesem Bild sieht man einen großen künstlichen Ficus mit gelblich grünem Blattwerk. Der Ficus steht in einem weißen Übertopf und sieht verblüffend echt aus. Im Hintergrund sieht man weitere große Kunstpflanzen.

Palmen mit Holzstämmen und richtigen Kokosfasern

Laien erkennen den Unterschied zu richtigen Pflanzen oft erst auf den zweiten Blick, manchmal sogar erst nach dem Anfassen der Blätter. Aber selbst dann kann es sein, dass man keinen Verdacht schöpft, denn manche Ausführungen integrieren die natürlichen Fasern der Pflanze. So sind etwa die Palmen so konzipiert, dass sie zunächst einen Stamm aus Naturholz erhalten, auf dem dann einzelne Kunststoffelemente aufgebracht werden, dazwischen aber Kokosfasern eingearbeitet sind. Kunst und Natur gehen hier eine hoch interessante Mischung ein.

Auf diesem Bild sieht man den Teil einer künstlichen Palme. Der Stamm ist dabei allerdings Teil einer echten Palme, mit echtem holz und Kokosfasern.

Daneben steht ein Kirschbaum, der fast noch natürlicher wirkt – aber einen komplett gegossenen Stamm hat. Dieser aber ist so detailreich ausgeformt, dass der schöne Schein perfekt ist. Dazu ist er mit handgefertigten Blüten besetzt, die fest an den Zweigen sitzen. Auch bei Kunstpflanzen gibt es große Qualitätsunterschiede: mit den Schießbudenblumen früherer Zeiten haben unsere Exemplare schon lange nichts mehr zu tun.

Echtholz vervollständigt die perfekte Illusion

Dazwischen haben unsere Floristinnen richtige Baumstämme platziert. Sie kommen von Apfelbäumen, die ein besonders malerisches Astwerk ausprägen. Sie sind weit verzweigt und werden uns von Spezialisten angeliefert. Wir setzen sie als Träger für allerhand hübsches Dekomaterial ein, etwa große silberne Herzen, die einen gewollt künstlichen Effekt beisteuern und das ganze zu einem liebevollen Gesamtarrangement veredeln. Es gab sogar schon Kunden, die sich nur für die Stämme interessiert haben. Sie machen sich sehr gut in großen Räumen, aber auch in Schaufenstern oder als Hintergrund für Fotografen. Diese greifen überhaupt gerne auf Kunstpflanzen zurück, alleine schon um saisonal geprägte Hintergründe aufzubauen.

Auf diesem Bild sind die Äste eines Apfelbaumes zu sehen an dem dekorative silberne Herzen gehangen wurden. Ein künstlicher Ast mit Kirschblüten ist im Hintergrund zu sehen.

Auch unsere Kunstblumentheke hat einen Hintergrund. Dort können unsere Kunden künstliche Zimmerpflanzen in stolzen Dimensionen erspähen. Neben den Klassikern wie Pfeilblatt, Monstera oder Birkenfeige werden auch Bambusarten gerne genommen. Bei diesen verhält es sich ähnlich wie mit den Palmen: die künstlichen Blätter werden auf authentische Sprosse aufgesetzt, die aus echten Bambussen geschnitten werden. Bambusstäbe sind sehr robust und halten praktisch genauso lange wie Kunststoff.

Kunstpflanzen werden auch bei jungen Menschen immer beliebter

Wer kauft das? Zu unserer eigenen Überraschung immer mehr junge Menschen. Sie entscheiden sich nicht nur für repräsentative Solitäre, sondern statten ihre Umgebung auch mit täuschend echt wirkenden Hochgräsern aus oder setzen Akzente mit einzelnen Zweigen oder Blüten, die sie zum Beispiel in Designervasen stecken – oder in selbst gefertigte Gefäße. Häufig sehen diese beeindruckend aus, sind aber nicht immer wirklich als Vasen geeignet. Manche sind sehr bauchig, haben aber eine eher kleine Öffnung, so dass man sie nur sehr schwer reinigen kann. Eigentöpferware wiederum ist häufig nicht wirklich wasserdicht.

Auf diesem Bild ist eine künstliche Dieffenbachie zu sehen. Das Blattwerk dieser Pflanze wirkt wie das einer echten Pflanze. Im Hintergrund stehen weitere künstliche Pflanzen daneben.

Aber bei Kunstblumen riskiert man nichts. Manche werten damit dunkle Zimmerecken auf, andere wollen ihr Zuhause exotisch gestalten, oft in Begleitung einer Fototapete mit Panoramamotiven aus aller Welt. Selbst die derzeit sehr beliebten grünen Wände lassen sich aus Kunstpflanzen zusammenstellen. Die Zeiten, in denen Seidenblumen nur mit alten Leuten in Verbindung gebracht wurden, sind endgültig vorbei.

Große Vielseitigkeit bei minimalem Aufwand

Künstliche Pflanzen findet man letztlich fast überall: in Ferienhäusern oder Wohnungen reiselustiger Menschen, die ihre Nachbarn nicht mit Pflanzenpflege behelligen wollen. In Pflegeheimen, wo Pflanzenpflege schwierig ist, und in Büros mit wenig Tageslicht. Bei Duftallergikern. Auf feuchtigkeitsempfindlichen Oberflächen und Fensterbänken über Heizungen. In Schwimmbädern und Restaurants. Sie geben in Innenräumen einen hervorragenden Sichtschutz und Raumteiler ab und inszenieren Stimmungen.

Auf diesem Bild sieht man "Lucky Bamboo" den sogenannten Glücksbambus in künstlicher Form. Diue Bambusstämme sind in diesem Fall jedoch echt und nur das obere Blattwerk ist künstlich.

Diese Vielseitigkeit bei geringstem Aufwand ist es, die die Zahl der Liebhaber immer weiter wachsen lässt. Da trifft es sich gut, dass wir in der Deko-Abteilung alles ausgebildete Floristen sind, denn auch das Künstliche muss naturnah gestaltet werden. Über Jahrzehnte haben wir uns ein großes Detailwissen und viel Geschick in der Präsentation künstlicher Pflanzen angeeignet. Wir berücksichtigen, wie Blüten und Blätter sich an der Originalpflanze entfalten und entwickeln – und beleben das künstliche Pendant entsprechend. Und natürlich haben wir den unbestechlichen Blick des Floristen, wenn es um die Zusammenstellung passender Arrangements geht.

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